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und anderer, 1806 an Württemberg übergegangener, Rechte, worunter viele Lehengüter, die in mehrere Höfe eingetheilt waren, die dritte Garbe zu reichen hatten und 1819 eigen gemacht wurden. Wolf vom Stein vom Rechtenstein verkaufte 1412 an Pfaff Berthold Teufel, Kirchherrn zu Dettingen, 4 M. Weinberg zu N. gelegen ob dem See und 4 Jauchert Ackers bei dem See. Das Stift Oberhofen kaufte 1501 zwei Höfe, die von Ulrich und Wolf von Kirchheim herrührten, um 186 fl. Die oben gedachten Rechte des Stiftes Wiesensteig aber waren bei ihrem Übergange an Württ. unbedeutend. Außer denselben besaß es noch 16 Leibeigene hier.

Das alte Erbrecht s. oben S. 102.

Im September 1519 brannten die Völker des schwäbischen Bundes 21 Gebäude nieder, und auch während des 30jährigen Krieges hatte Nabern wie die umliegenden Orte sehr viel zu leiden. Ums Jahr 1640 waren nur 11 Bürger im Orte, und die Güter lagen öde und verlassen. Erst 1684 waren wieder so viele Einwohner da, daß ein Schulhaus gebaut werden konnte.

Die Pfarrei ist, wie wir sahen, sehr alt. Nach der Erwerbung durch St. Peter scheint sie aber diesem inkorporirt worden und der Ort bis 1487 nach Bissingen eingepfarrt gewesen zu seyn; wie denn auch noch im Jahr 1628 der hiesige Armenkasten dem dortigen einverleibt war. Über die Reformation s. Weilheim.

Die auf Dettinger Markung gelegenen sog. Naberner Seen s. dort. – Des Sinnerinbrunnens wurde schon oben S. 17 gedacht.


11. Gemeinde Neidlingen,
mit Parzelle Randeck.

a. Neidlingen, evang. Pfarrdorf, mit Marktgerechtigkeit und 1028 evang. und 2 kath. Einwohnern, in ältern Zeiten auch Niedelingen, Niedlingen, 3 Stunden von Kirchheim und 11/2 Stunde von Wiesensteig entfernt. Die Lage am Schlusse des Neidlinger Thales, in dem engen gegen Weilheim sich öffnenden Thalzinken der hohen Alp, deren mächtige Felsen mit den Ruinen von Erkenberg, Lichtenstein, Windeck, Lichteneck und Reißenstein gekrönt sind, ist ebenso

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_208.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)