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die Zähringen bewohnt haben sollen und daß sich eine Nebenlinie der Grafen von Aichelberg, auf welche die Burg mit Weilheim gekommen, davon nannte.

»Nos, dei gratia Diepoldus comes de Merkenberg« verzichtet 1264 auf die Eigenschaft einiger Güter zu „Celle in dem Gehoi,“ welche eine Schwester Gerolds von Essenberg dem Kl. Sirnau geschenkt hatte. Sein Wappen ist das Aichelbergsche. Auch Ulrich II. Graf v. Aichelberg nannte sich v. Merkenberg.

Westlich, gegen Hepsisau, am Fuße des Erkenberges, läuft ein zweiter kleinerer Berg in einen stumpfen Kegel aus, der wie jener, eine prächtige Aussicht in das Unterland aufschließt. Es ist der Lichtenstein, der ein um so freundlicheres Ansehen gewährt, als er bis an den Gipfel mit Weinreben bedeckt ist. Auch hier stand eine Burg, die übrigens von Erkenberg aus beherrscht werden konnte. Die Bevestigungen sind noch etwas sichtbar. Sie muß aber schon frühe gebrochen worden seyn, da ihrer der Bericht von 1535 nicht mehr gedenkt. Das Geschlecht, welches hier hauste, haben wir bei Neidlingen etwas kennen gelernt; wie lange es geblüht und welche Männer es sonst noch aufweisen könnte, ist uns unbekannt. – Der Lichtensteiner Wein gehört zu den besseren des Bezirkes; er ist angenehm und gesucht.

Eine weitere Burg lag östlich von Neidlingen, eine halbe Stunde unter Reißenstein, gegen den Aichelberg. Sie ist aber so spurlos verschwunden, daß kaum noch der Burggraben erkannt werden kann. Sie hieß Windeck. Welches Geschlecht hier saß, dessen Schicksal und das der Burg ist gänzlich unbekannt.

Von dem Tempelherren-Kloster, das auf dem Plateau der Alp in der Richtung gegen Wiesensteig gestanden haben soll, wird in der Beschreibung des Oberamts Geislingen die Rede seyn.


12. Gemeinde Notzingen,
mit Parzelle Wellingen.

a. Notzingen, evangelisches Pfarrdorf mit 903 Einwohnern. Liegt still und freundlich in einem engen und

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 218. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_218.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)