Seite:OALeonberg 008.png

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etwas mehr zusammenziehen, übrigens immer von der eigentlichen Thalsole entfernt halten und nur flache, dem Getreidebau gewidmete Ausläufer gegen diese senden. Etwa 1/4 Stunde östlich von Renningen verlieren sich die Thalgehänge ganz und das seichte Thal zieht zwischen flachem Ackerland bis zu seinem Vereinigungspunkt mit dem Thale des Rankbachs.

Der Gotzenbach oder Zieselbach entspringt in einer starten Quelle nördlich von Heimsheim und mündet nach einem 3/4stündigen Lauf unfern der Frohn-Mühle ein; bald nach seinem Ursprung erhält er durch den Mäntlesbrunnen und den kleinen Weiherbrunnen namhafte Zuflüsse. Auf seinem Wege treibt er eine Mühle in Heimsheim. Sein Thal beginnt mit zwei ziemlich tiefen, engen Trockenthälern 1/2 Stunde nördlich von Heimsheim; bei dem Vereinigungspunkt der beiden Thäler beginnt der erste Zufluß des Bachs, der übrigens, wie schon bemerkt, seine Hauptquelle in Heimsheim hat. Das Thal ist theilweise von unkultivirten Gehängen begrenzt und hat im Allgemeinen etwas Unheimliches bis unterhalb Heimsheim, wo es freundlicher wird und die Thalabhänge kultivirt und minder hoch sind.

Ein Trockenthal kommt von Nordosten her und vereinigt sich bei Heimsheim mit dem Gotzenbach-Thal.

Der Stadelbach entspringt 1/4 Stunde südlich von Friolzheim und verläßt nach kurzem Lauf den Bezirk, um unterhalb Mühlhausen im Großherzogthum Baden in die Würm zu münden.


b. Auf der linken Seite:

Der Maisenbach, ein unbedeutender Bach, welcher im Würm-Thal selbst 1/2 Stunde südlich von Weil d. St. entspringt und bei letzterem Ort einmündet.

Der Thalackerbach (Thalach), weiter unten Roßbach, beginnt außerhalb des Oberamts bei Simmozheim, kommt 1/2 Stunde westlich von Weil d. St. in den Bezirk und fällt bei genanntem Ort, wo er zwei Mühlen treibt, in die Würm. An die schmale Wiesenebene des Thalgrundes lehnen sich leicht ansteigende Ackergelände an, die in einiger Entfernung zu steilen, namhaften Gehängen anwachsen. In das fruchtbare, nicht ungefällige Thal mündet auf der linken Seite ein bei dem Berghof beginnendes enges Trockenthälchen ein.

Der Burggraben entspringt bei der alten Kirche im sog. Jakobs-Brunnen nördlich von Münklingen, nimmt mehrere Brunnquellen und unterhalb des Orts auf der rechten Seite einen unbedeutenden Zufluß auf; er vereinigt sich nach einem halbstündigen Lauf bei der Riemen-Mühle mit der Würm. Sein abgelegenes, enges Thal hat Anfangs ziemlich hohe, terrassenförmige Muschelkalkwände, die sich unterhalb Münklingen von der Thalsole entfernen, bis sie endlich einer unbedeutenden Rinne, welche sich der Bach in das Flachland des bunten Sandsteins gefurcht hat, Platz machen. Ein unbedeutender Bach, am Fuß der Kuppelzen entspringend, geht bei Hausen in die Würm.

2. Die Glems [1], welche im Rothwildpark im Oberamt Stuttgart

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 008. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_008.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Der Name Glems kommt von Glamhus, g. masc., d. i. Spalte, Riß, Schlucht mit oder ohne Wasser, was ganz mit dem anfänglich engen Glems-Thal übereinstimmt, von dem der Bach (Fluß) den Namen Glemsbach - (Glems) erhielt. (Mone, Urgeschichte des Badischen Landes 2. S. 102.)