Seite:OALeonberg 155.png

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mit Zugehörungen an Markgraf Jakob von Baden. Auch Bernhard von Gemmingen hatte um diese Zeit an Heimsheim einen Antheil, welchen seine Söhne Otto und Bernhard sammt hoher Obrigkeit und Vogtei im Jahr 1488 an den Grafen Eberhard von Württemberg veräußerten.

5) Herren von Gültlingen, s. vorher. Gumpolt von Gültlingen verkaufte den 15. Nov. 1456 seinen Antheil an die Grafen Ludwig und Eberhard von Württemberg.

6) Herren von Remchingen.

7) Herren von Schmalenstein (als Rechtsnachfolger der von Remchingen). Konrad machte in Betreff des Steinhauses im Jahr 1455 eine Theilung mit Hans von Stadion und Gumpolt von Gültlingen, und seine Wittwe Barbara geb. von Remchingen übergab 1/4 von Heimsheim Schloß und Stadt, was sie von ihrem Vater und ihrer Mutter selig ererbt und genanntem Konrad ihrem ersten Gemahl als Heirathgut zugebracht hatte, für ein Leibgeding ihrem Sohne Ulrich im Jahr 1486, dieser aber verkaufte es im Jahr 1497 wieder für 40 fl. und ein Leibgeding an Württemberg.

8) Herren von Stadion. Hans von Stadion verschrieb am 21. April 1440 den Grafen Ludwig und Ulrich von Württemberg die Öffnung der Burg und des Theils an der Stadt Heimsheim, so er mit Gumpolt von Gültlingen u. a. von Dietherrn von Gemmingen erkauft, und dasselbe that den 15. April 1460 Burkhard von Stadion an Graf Ulrich (Stuttg. Staatsarchiv unter Öffnungen). Wilhelm von Stadion, Hansens Sohn, verkaufte den 22. Oktober 1465 seinen Theil an Württemberg für 1560 fl.

Sonach gelangte Heimsheim im 15ten Jahrhundert fast ganz an Württemberg. Mit hiesigem Zehenten hatte Herzog Eberhard am 17. Sept. 1650 die von Varnbüler belehnt (Scheffer 167). Baden besaß übrigens noch bis ins 17te Jahrhundert ein Paar Dutzend Hintersaßen; indeß kam auch dieser Rest fremder Herrschaft nach vielen deshalb vorgefallenen Streitigkeiten am 2. Juli 1687 an Württemberg durch einen Tausch, welchen der württembergische Administrator, Friedrich Karl, mit dem Markgrafen Friedrich Magnus traf (Sattler, Herz. 11, 153). Herzog Eberhard Ludwig belehnte den 31. Mai 1724 mit Heimsheim den Grafen Wilhelm Friedrich von Grävenitz, Bruder der Landhofmeisterin. Dieser baute hier ein neues Schlößchen (s. oben) und vollführte auf der hiesigen Zollstätte einen eigenthümlichen Betrug: er ließ nehmlich die württembergischen Zollzeichen fortbestehen, setzte aber eigenmächtigerweise den Zolltarif geringer, als den der württembergischen Zollordnung, weßhalb Alles dieser Zollstätte zueilte, wodurch er seine Einkünfte bedeutend steigerte. Nach Eberhard Ludwigs Tod zog Herzog Karl Alexander dieses Lehen wieder an sich und übergab im Jahr 1734 Stadt

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_155.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)