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sich zwischen Schwieberdingen, Asperg, Ludwigsburg, Kornwestheim und Stammheim ausdehnt. Außer den genannten, am Saume des Strohgäus gelegenen Orten rechnet man Möglingen und Pflugfelden ebenfalls zu dem Strohgäu. Eine Abtheilung desselben bildet das sog. lange Feld, das sich von Pflugfelden in südwestlicher Richtung zwischen Möglingen und Stammheim hinzieht.


II. Natürliche Beschaffenheit.


1. Bildung (Beschaffenheit) der Oberfläche im Allgemeinen.

Um von der Beschaffenheit der Oberfläche, welche in den vorkommenden, zu Tage gehenden Gebirgsformationen bedingt ist, ein getreues Bild zu entwerfen, legen wir die geognostischen Verhältnisse, wenigstens nach ihren allgemeinen Umrissen, zu Grunde. Der Bezirk bildet einen Theil des ausgedehnten, mit der Lettenkohlengruppe und dem Diluviallehm größtentheils bedeckten Muschelkalkflachlandes, über das sich die Keuperhöhenzüge mit ihren Ausläufern, wie die Löwensteiner Berge, der Mainhardter-, Welzheimer- und Schurwald, der Schönbuch, der Stromberg und der Heuchelberg terrassenförmig erheben und dasselbe begrenzen. Von diesen Höhenzügen berührt übrigens nur das Burgholz, das wir im ausgedehntesten Sinn als den äußersten Ausläufer des Schönbuchs betrachten dürfen, den südlichen Theil des Bezirks auf der Markung Zuffenhausen. Dagegen erheben sich aus dem Flachlande zwei isolirte, namhafte Keuperhügel, von denen der eine (Asperg) beinahe in der Mitte des Bezirks liegt und einerseits (östlich) seine schmalen, mit Reben bepflanzten Ausläufer bis gegen Eglosheim, anderseits (westlich) bis an den Leidlensbach sendet; der andere (Lemberg) gehört nur theilweise dem Bezirk an und erhebt sich an der östlichsten Bezirksgrenze auf der Markung Poppenweiler. Diese namhaften Hügel, bilden in der im Allgemeinen eintönigen Physiognomie des Bezirks die kräftigsten Partieen und gewähren dem über das Flachland schweifenden Auge angenehme Ruhepunkte. Außer dem Asperg und dem Lemberg treten nur noch einige unbedeutende Keuperhügel auf, wie der südlich vom Asperg gelegene Siechenberg, der Gügling bei Stammheim u. s. w., die übrigens auf den Totalcharakter des Bezirks keinen besondern Einfluß äußern. Die Partie des Muschelkalks, ein wellenförmiges, waldarmes, beinahe durchgängig für den Feldbau fleißig benütztes Flachland, wird theilweise von den Thälern des Neckars,

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 003. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0003.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)