Seite:OALudwigsburg0088.jpg

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Abtheilungen angebracht, in deren jeder ein oder 2 Kinder oder Genien dargestellt sind.

In neuerer Zeit wurden auf der Stelle der ehemaligen Niederlassung Nachgrabungen veranstaltet, welche Grundmauern Reste von Hypocausten etc. zu Tage förderten und noch jetzt stößt man allenthalben auf ausgedehnte Mauerreste, römische Ziegel etc.; auch werden immer noch römische Münzen aufgefunden. Die Niederlassung bei Benningen scheint mit der auf der andern Seite des Neckars bei Marbach gelegenen Niederlassung in Verbindung gestanden zu seyn und dürfte allen Spuren nach eine größere Ausdehnung als jene gehabt haben. Etwa 1/4 Stunde südwestlich von der Niederlassung auf der Bürg finden sich auf dem sog. Königsrain sparsame Reste eines nicht ausgedehnten römischen Wohnplatzes.

Weitere Niederlassungen bestanden:

1) südlich von dem Schloß zu Beihingen, wo man neben mehreren römischen Münzen Mauerreste, Estrichböden, Hypocaustenreste in ziemlicher Ausdehnung auffand. In dem alten Schloßgebäude war eingemauert das jetzt im K. Museum der bildenden Künste befindliche Flachbild der Göttin Epona, welche zwischen sieben Pferden sitzt; in einer untern Abtheilung desselben fährt ein Mann auf einem vierrädrigen Wagen mit drei Pferden und ist eine Opferscene.

2) Auf der sog. Burg etwa 1/4 Stunde nordöstlich von Beihingen gerade aus der Markungsgrenze zwischen Beihingen und Benningen, wo nach der Volkssage eine Stadt gestanden seyn soll, stößt man in namhafter Ausdehnung nicht selten auf Gebäudesubstructionen, die nach den vielen zerstreut herumliegenden Fragmenten von römischen Ziegeln, Gefässen, Heizröhren etc. einem hier abgegangenen römischen Wohnplatz angehören.

3) Etwa 1/2 Stunde nordwestlich von Aldingen, auf den sog. Stämmen, entdeckte man vor einigen Jahren die Grundreste einer ausgedehnten römischen Niederlassung.

4) Gegenüber von Aldingen auf der rechten Seite des Neckars bei dem sog. Klingelbrunnen, wo nach der Sage ein Schloß gestanden seyn soll, findet man über einer künstlich angelegten Terrasse neben unterirdischen Mauerresten römische Ziegel, Gefässefragmente etc., die einen hiesigen, jedoch nicht ausgedehnten römischen Wohnplatz bekunden.

5) Auf den sogenannten Kirchäckern nahe bei Geisingen finden sich Spuren eines römischen Wohnorts, von dem schon vor etwa 50 Jahren Grundmauren ausgegraben wurden.

6) Nur einige 100 Schritte nordwestlich von Heutingsheim, auf

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 088. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0088.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)