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Vorräthe an Handwaffen und sonstige Armeeausrüstungsgegenstände, theilweise auch von den Regimentern, soweit diese den Raum hiefür in ihren Kasernen nicht besitzen, aufbewahrt.

Derjenige Theil des Gebäudes, welcher die Kanzleien und Wohnungen, also Feuerstellen enthält, ist durch eine massive, nach der ganzen Höhe und Tiefe durchreichende Feuerwand von dem übrigen Theile des Hauses getrennt.

Auf der den einspringenden Winkel des Arsenalgebäudes bildenden Seite, angrenzend einerseits an die See-, andererseits an die Poststraße und entlang beider liegt mittelst an Weichsteinen aufgehängter eiserner Ketten von ihnen geschieden, ein etwa 21/2 Morgen großer Platz, welchen an der nördlichen Seite anstatt der Weichsteine Piedestale mit Trophäen umgeben und der zeitweise den in der Nähe kasernirten Truppen zu Exerzierübungen, hauptsächlich aber bei Ausrüstungen etc. zum Aufstellen von Geschützen und Wagen dient.

bb) Anschließend an das Hauptgebäude, durch das Eingangsthor in den hinter dem südlichen Flügel des letzteren befindlichen Hof von jenem getrennt, folgt in südlicher Richtung gegen den Feuersee hin:

Die sogenannte große Gewehrfabrik; ein dreistockiges, im Jahre 1807 durch die Kriegsverwaltung erworbenes und damals zu dem durch seine Benennung bezeichneten Zwecke eingerichtetes Gebäude, sodann die sog. kleine Gewehrfabrik im gleichen Jahre neuerbaut und zu derselben Bestimmung hergestellt, an der Straßenecke dem Feuersee gegenüber gelegen; in beiden Gebäuden befinden sich dermalen die Werkstätten für Büchsenmacher und Sattler nebst den Wohnungen und Dienstlokalen der für diese Geschäftszweige bestellten Aufsichts-Offiziere, sowie endlich das chemische Laboratorium.

Hieran anschließend in östlicher Richtung liegt:

Das neue, erst im Jahre 1856/57 erbaute Reparaturwerkstättengebäude, für Schmiede, Schlosser, Schreiner, Wagner und Dreher, welches theilweise auf dem Areal des hintern Arsenalhofes, theils auf demjenigen des früheren Postgartens steht, und mit den nördlich davon im ehemaligen Postgarten gelegenen, zur Aufbewahrung des Nutzholzes bestimmten beiden größeren Schuppen, den Werkhof des Arsenals im engern Sinne schließt.

cc) An der nordöstlichen Ecke des Hauptarsenalgebäudes, mit der Front nach der Poststraße gerichtet, befindet sich die Kaserne der Garnisons-Artillerie.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0117.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)