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in der Nähe stehendes Bauernhaus enthält in dem Keller noch Reste eines ehemaligen Thurms mit dem Burgverließ.

Geschichtlich ist, daß schon um 1100 Winther von Oßweil das Kloster Hirschau mit vier Huben und der Kirche in „Almendingen“ beschenkte (Cod. Hirsaug. 27 b).

Die Hoheit über Aldingen gehörte zur Grafschaft Asperg, in deren Besitz im 13. Jahrhundert die Grafen von Tübingen waren. Am 3. Nov. 1278 belehnte Graf Ulrich von Tübingen-Asperg († 1283) den Burggrafen Walther von Kaltenthal und seine Söhne mit dem Orte (Schmid Pfalzgr. v. Tüb. Urk. 47, villa in Eldingen, nicht auf Eltingen, O.A. Leonberg, zu deuten) nebst Zugehörungen und dem Kirchenpatronat und im Jahre 1307 that dasselbe der gleichnamige Sohn des obigen Grafen für den Burggraf Johann von Kaltenthal, Sohn Walthers.

Mit der Grafschaft Asperg ging die Lehensherrlichkeit über Aldingen im Jahre 1308 an Württemberg über.

Die Lehensträger des Ortes Aldingen blieben fortwährend die Herren von Kaltenthal, welche hier im Jahre 1342 noch einen Hof von den Herrn von Schauenberg erkauften (Reg. Boic. 7, 332. 342), bis zum Aussterben des Aldinger Zweigs derselben den 14. Febr. 1746.

Nach damaligem Ableben Georg Wolfs von Kaltenthal, Directors des Rittercantons Kocher, zog Württemberg das Lehen ein. Darüber klagten die Vettern des Verstorbenen, die drei Gebrüder von Kaltenthal, Friedrich Karl Eberhard (Oberhofmeister der verwittweten Erbprinzessin und Obervogt zu Herrenberg und Sulz), Wolf Heinrich Christoph und Burkhard Friedrich, indem sie ihre Ansprüche auf die Erbfolge im Lehen verfolgten. Hierüber wurde 1748 ein Mannengericht (das letzte in Württemberg) zu Stuttgart niedergesetzt. Am 13. Jan. und 9. März 1750 kam ein Vergleich zu Stande; Württemberg erhielt Aldingen und gab dafür den drei Brüdern 74.000 fl., wozu dann noch Burkhard Friedrich das sog. Widumhaus im äußern Schloßhof zu Köngen und ebenda noch einige Güterstücke und einen Antheil an der niedern Jagd erhielt (Breyer Elementa 476. 2te Ausg., O.A. Eßlingen 205). Es wurden indeß bereits den 4. Sept. 1754 von Herrschaftswegen für 32.900 fl. Güter, Gebäude, Schäferei, auch Schafhaus an die Inwohner verkauft.

Die Steuer, welche von dem hienach an Württemberg gekommenen Rittergut her der ritterschaftliche Kanton Kocher allhier hatte, wurde im Jahre 1769 von letzterem an genannte Herrschaft abgetreten (Cramer Nebenstunden 112, 601).

Einzelne Besitzungen hatte in früher Zeit z. B. das Kloster

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0163.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)