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Eßlingen, Heilbronn, Cannstatt, Schorndorf, Waiblingen, Neckarsulm, Marbach, Leonberg, Ludwigsburg, Weinsberg, Stuttgart, Vaihingen und Maulbronn (s. auch Heyd, Geschichte von Markgröningen S. 158).

Was die Verkehrsmittel betrifft, so sind nach allen Richtungen Vicinalstraßen angelegt und zwar: nach Unter-Riexingen, Vaihingen, Schwieberdingen, Münchingen, Möglingen und Asperg; letztere führt zugleich auf den 5/4 Stunden östlich gelegenen Bahnhof Asperg und wird von der Amtscorporation unterhalten. Der jeden Morgen und Abend von Leonberg auf die Eisenbahnstation Asperg und wieder zurückgehende Eilwagen hält jeden Tag viermal in der Stadt an.

Auf der Markung führen sechs steinerne Brücken über die Glems; eine weitere ist über den Leudelsbach an der Straße nach Asperg angelegt.

Das Stadtwappen ist ursprünglich der Reichsadler (einköpfig, schwarz in goldenem Felde); an die frühere Eigenschaft der Stadt, welche ein Reichslehen war, erinnernd. Später wurde das alte Wappen durch ein blaues Schildeshaupt, worauf fünf goldene Sterne in einer Reihe stehen, gemehrt. (Vergleiche Württemb. Jahrb. 1854 b, 108).

Über den Gemeinde- und Stiftungshaushalt s. Tab. III. Der alljährlich umzulegende Gemeindeschaden beträgt 1800 fl. Zu Bestreitung der Ausgaben für kirchliche Zwecke war vor dem Jahr 1813/15 noch ein besonderes Heiligencorpus vorhanden, das aber wegen seines beträchtlichen Deficits der Hospitalpflege einverleibt wurde, so daß nun beide Pflegen den gemeinschaftlichen Namen Stiftungspflege führen. In Folge dieser Vereinigung hat die Stiftungspflege bedeutende Baulasten und die vollständige Unterstützung der Ortsarmen zu bestreiten, auch hat das Spitalvermögen durch die in den Jahren 1848/49 erschienenen Ablösungsgesetze und die seit dem 1. Januar 1849 eingeführte Gemeindebesteurung eine namhafte Verminderung erlitten.

An Stiftungen sind mehrere vorhanden, von deren Zinsen Brod erkauft und unter die Hausarmen ausgetheilt werden soll; sie betrugen im Jahr 1858 48 fl. 5 kr.

Kammerrath Wolf und Bürgermeister Böhringer von Markgröningen stifteten ein Kapital von 250 fl., aus dem die Zinse jährlich studierenden Bürgerssöhnen von Markgröningen zukommen sollen. Diese wurden jedoch früher nicht immer vollständig ausgetheilt,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0263.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)