Seite:OAMarbach0172.jpg

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Das nöthige Trinkwasser ist vorhanden.

Zunächst (südwestlich) am Ort erhebt sich ein wohlgerundeter Hügel mit dem Stocksberger Jägerhaus, das jedoch schon über der Grenze des Bezirks liegt und in den Oberamtsbezirk Weinsberg gehört. Dieser 1889 württemb. Fuß = 1666 Pariser Fuß sich über das Meer erhebende Punkt ist nicht allein der höchste Punkt des diesseitigen Oberamtsbezirks, sondern auch der weiten Umgegend (Mainhardter Wald, Löwensteiner Berge, Welzheimer Wald) und erlaubt eine herrliche, weitgedehnte Rundsicht über den Mainhardter Wald, den Welzheimer und Murrhardter Wald, die Löwensteiner Berge hinweg an die Höhen der Kocher- und Jagstgegenden an den Strom- und Heuchelberg etc.; im fernen Hintergrunde erscheinen die Alb, die Hochebenen der Filder mit dem Schönbuch, ein Theil des Schwarzwaldes, der Odenwald mit dem frei sich erhebenden Katzenbuckel und durch die Lücke zwischen Schwarzwald und Odenwald schweift der Blick an dem Steinsberg im Badischen vorüber bis an die fernblauen Vogesen.

Am 15. Jan. 1279 erscheinen Richerus et Waltherus fratres de Stockesberg in einer Urkunde Konrads von Magenheim. (Remling, Bischöfe von Speyer. Ältere Urk. 385; letzterer, Waltherus nobilis de Stoicgosberc, gleichfalls Zeuge Konrads von Magenheim am 27. Mai 1281 in einer Urkunde betreffend die Kirche auf dem Michaelsberg).

An Württemberg kam St. dadurch, daß Graf Ulrich 1444 und 1446 einen Theil von Hansen, Petern und Konrad von Liebenstein, auch Gebhard von Thalheim um 600 fl. rhein., einen andern 1456 von Konrad von Heinrieth mit der Herrschaft Helfenberg erkaufte.

f. Obere Ölmühle liegt im Prevorster Thal 5/4 Stunden östlich von Beilstein, und 1/4 Stunde unterhalb derselben die

g. Untere Ölmühle, mit beiden ist je eine Hanfreibe verbunden.

Auf einer der Ölmühlen lebte im Jahr 1825 ein hundert Jahre alter Mann (Sylvester Klotz), der mit seinem 60jährigen Enkel und seinen Kindern in einem Hause wohnte (s. Schwäbische Kronik vom 21. April 1825).


Burgstall,


Gemeinde III. Kl. mit 546 Einw., wor. 1 Kath. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Oppenweiler, O.-A. Backnang eingepfarrt.

Der 21/4 Stunden östlich von der Oberamtsstadt gelegene Ort bildet mit Ausnahme einer kleinen Seitengasse nur eine lang gedehnte

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Marbach. H. Lindemann, Stuttgart 1866, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMarbach0172.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)