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Sontheim seine Hälfte für 650 fl. an die Grafen Ludwig und Ulrich verkauften.

Ein Werner von Erckmarßhausen erscheint um 1120 auf der Wahlstatt zu Ingersheim bei dem Grafen Adelbert (von Calw). Cod. Hirs. Bl. 40a.

Das Kl. Murrhardt führte seinen hiesigen Besitz auf einen (freilich unterschobenen) Stiftungsbrief K. Ludwigs von 817 zurück (Wirt. Urk. Buch 1, 88), jedenfalls ist derselbe sehr alt. Im Jahr 1555 vertauschte dieses Kloster Kirche und Kirchensatz an Württemberg.

Frühe erhielt auch der Eßlinger Spital und das Kl. Steinheim hiesige Besitzungen; noch in protestantischer Zeit ertauschte der Hofmeister dieses Klosters den 13. Jan. 1615 von Joh. Eberh. Stickhel, herzogl. Gewölbsverwalter, dessen Hof samt Gütern, Rechten und Zugehör.

In katholischer Zeit bestunden allhier eine Pfarrei und zwei Frühmessereien.


Gronau,


Gemeinde III. Klasse mit 933 Einw., wor. 2 Kath. a. Gronau, Pfarrdorf, 537 Einw., b. Prevorst, Weiler, 396 Einw. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Oppenweiler, O.-A. Backnang, eingepfarrt.

In dem anmuthigen, wiesenreichen Bottwarthal, am Fuße der Löwensteiner Berge, liegt in die Länge gedehnt, der mit Obstgärten umgebene sehr freundliche Ort, an dessen wohl unterhaltenen Straßen die ländlichen, zum Theil malerischen, häufig mit Reben umrankten Wohnungen etwas weitläufig hingebaut sind. Eine sehr freundliche Gruppe, welche zur malerischen Ansicht des Orts wesentlich beiträgt, bildet die am südlichen Ortsende erhöht gelegene Pfarrkirche mit dem nahe stehenden stattlichen Pfarrhause.

Die ursprünglich im gothischen Styl erbaute Pfarrkirche, deren Unterhaltung der Stiftungspflege zusteht, ist im Laufe der Zeit styllos verändert worden; über dem Eingang an der Nordseite steht die Jahrszahl 1599, die uns indessen nur die Zeit einer Veränderung angibt, indem der viereckige, nicht besonders hohe, mit Zeltdach versehene Thurm noch Spuren aus früherer Zeit, namentlich an der östlichen Seite ein nun zugemauertes Fensterchen aus der frühesten gothischen Periode enthält. Auf dem Thurme hängen zwei Glocken, die in den vierziger Jahren dieses Jahrhunderts umgegossen wurden. Das Innere der Kirche ist freundlich, hell und weiß getüncht;

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Marbach. H. Lindemann, Stuttgart 1866, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMarbach0187.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)