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Bronce und 2 von Thon; ganz in der Nähe wurden 4 römische Münzen gefunden. Es ist außer Zweifel, daß wir es hier mit einer römischen Grabstätte zu thun haben.

Gerade unter dieser Stelle im Murrthal in den sog. Böden wurden von demselben Finder 2 römische Münzen, Bruchstücke von römischen Gefässen, Ziegel, Backsteine und Mauerreste aufgedeckt; nach der Sage soll hier eine Stadt gestanden sein.

Beim Bau des Schulhauses wurden außerhalb des Kirchhofs alte Gräber aufgefunden.

Der Ort gehört zu den wenigen, deren Name sich schon als zur Römerzeit bestehend erweisen läßt (vicani Murrenses, s. A. VII. 4).

Er kam mit Marbach zum Theil 1302 von Herzog Hermann von Teck an Württemberg, welches noch 1313 hiesige Güter und Rechte des Kl. Hirschau erkaufte.

Im Jahr 1245 erscheint M. unter den Orten, wo das Stift Backnang begütert war. Sonst machte namentlich auch das Kl. Steinheim zu verschiedenen Zeiten Ankäufe von Höfen und Gerechtigkeiten.

Berthold und Ruding von M. kommen vor um 1120 unter den Zeugen zu Ingersheim auf der Dingstätte des Grafen Adelbert (von Calw). Cod. Hirs. 40a.

Wie einige andere Dörfer, so wies Graf Ulrich von Württemberg den 5. Juli 1456 auch den Ort Murr in Rechtssachen nach Stuttgart als den Oberhof. Sattler, Gr. 4. Beil. Nr. 49.


Nassach,


Gemeinde III. Kl. mit 314 Einw., wor. 13 eigener Konfession. a. Nassach, Dorf, Filial von Spiegelberg, O.-A. Backnang, 209 Einw., b. Kurzach, Weiler, Filial von Oberstenfeld, 105 Einw.

Auf der Hochebene der Löwensteiner Berge hat Nassach 41/2 Stunden nordöstlich von der Oberamtsstadt eine freie, sehr hohe Lage, die eine weit gedehnte Aussicht gestattet.

Der mittelgroße Ort besteht aus einigen sehr freundlichen Gruppen und ist theils auf die Anhöhe, theils in ein kleines Thälchen und an dessen Abhänge hingebaut. Unter den zwischen Wiesen und Obstgärten stehenden Gebäuden befinden sich mehrere stattliche Bauernhäuser.

Ein Gemeinde-Rathhaus ist nicht vorhanden, dagegen ein Lokal für den Gemeinderath gemiethet.

Das im Jahr 1837 gründlich erneuerte Schulhaus enthält ein

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Marbach. H. Lindemann, Stuttgart 1866, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMarbach0250.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)