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derselben war Sigibodo, Geheimschreiber K. Albrechts, Bischof von Speier 1302–1314 (Stälin, Wirt. Gesch. 3, 105). Albert Hummel von L., Gemahl Agnesens von Mühlhausen, war getreuer Anhänger K. Ludwigs des Baiern und dessen Marschall, zeitweilig Landvogt im Elsaß (Art de vérif. les dates 3, 71, ed. 1787), † vor 1353. Ein Bruder dieses Alberts, Hermann, ward Kanzler desselben Kaisers, welcher ihm 1333 die Bischofswürde in Würzburg verschaffte, die er gegen seinen Nebenbuhler Otto von Wolfskeel zeitlebens behauptete († 1335).

Aber bereits – wie es scheint – Enkel genannten Alberts, Albert (Albrecht) und Heinrich verkauften mit ihrer Mutter Beatrix von Eberstein am 27. August 1357 um 5600 Pf. Heller ihre Burg Lichtenberg mit einer Reihe zugehöriger Ortschaften, auch der Vogtei über das Kloster Oberstenfeld, an den Grafen Eberhard von Württemberg und seine eheliche Wirthin Elisabeth von Henneberg und deren Erben (vrgl. A. VII. 1). Solche Entäußerung ihres Hauptbesitzes überlebte der Mannsstamm der Familie nur noch ein halbes Jahrhundert. Erwähnt wird zuletzt Heinrich Hummel, welcher am 7. August 1401 von K. Ruprecht den Speicherhof zu Speier verliehen erhielt und noch 1403 als Burgmann auf Lichtenberg saß.

Den neuen Besitz trug der Erwerber Graf Eberhard mit seinem Bruder Graf Ulrich den 3. Dez. 1361 nebst Beilstein, Großbottwar (s. d.) und Neuenbürg der Krone Böhmen zu Lehen auf und erst durch den Presburger Frieden vom 26. Dez. 1805 wurde diese böhmische Lehensherrlichkeit für erloschen erklärt.

Im J. 1434 erhielten Hermann Nest von Obrigheim und Dorothee von Wisenbrunnen, seine Hausfrau, von Württemberg den lebenslänglichen Sitz auf hiesiger Burg eingeräumt gegen Abtretung ihres Viertheils an dem Schloß Lauffen. (Steinhofer 2, 781).

Am 16. Juni 1483 belehnte Graf Eberhard im Bart die Familie von Weiler mit dem Schloßgut als böhmischem Afterlehen und noch h. z. T. besitzt solches als württembergisches Mannlehen der Freiherr Wilhelm Friedrich Franz von Weiler.

c. Neuwirthshaus, liegt an der Oberstenfeld–Backnanger Straße, 1/2 Stunde südöstlich von Lichtenberg, mit dem es eine eigene Markung bildet. Es besteht hier eine Wirthschaft, welche früher die Verpflichtung hatte, nur Lichtenberger Weine auszuschenken.

d. Schafhaus (s. oben).

e. Ziegelhütte, südöstlich vom Mutterort auf der entgegengesetzten Seite des Bottwarthales gelegen (s. oben).

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Marbach. H. Lindemann, Stuttgart 1866, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMarbach0271.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)