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(1181 von Diemar von Lomersheim), Güter zu Iptingen, Wurmberg, Wiernsheim und Henkelberg (1194 von Ulrich von Iptingen).

Zeugniß von seinem Gedeihen gibt neben dem großartigen Kirchenbau auch der Umstand, daß schon 1151 und wieder 1157 das Kloster Bronnbach und im letzteren Jahr das Kloster Schönthal von Maulbronn aus bepflanzt werden konnte. Bronnbach blieb unter Maulbronn bis 1537, wo es dem Kloster Ebrach provisorisch zugetheilt wurde (definitiv erst 1573). Schönthal kam schon 1282 unter Kaisersheim. Durch Adoption erhielt Maulbronn 1452 das nun in ein Priorat verwandelte Kloster Päris und behielt es bis 1588. Ferner hatte es unter sich Frauenzimmern 1246–1418, wo es an Bebenhausen kam, und später wieder zeitweise, ebenso theils zeitweise, theils mit andern Klöstern gemeinschaftlich Heilsbruck, Königsbruck, Lichtenstern, Lichtenthal und Rechenshofen. Dagegen stand Maulbronn in Abhängigkeit besonders vom Mutterkloster Neuburg, ferner von Lützel, Clairveaux, Cisterz und im 15. Jahrhundert von Altenberg.

Das Kloster vermehrte und sicherte seinen Besitz, indem es auf seinen Gütern Kolonien aus Laienbrüdern unter der Aufsicht von Mönchen anlegte und stets eifrig bemüht war, Orte, in denen es einmal einiges Besitzthum erlangt hatte, zu seinem gänzlichen Eigenthum, auch mit dem Patronatsrecht und der Vogtei samt ihren Rechten zu machen, wodurch viele Streitigkeiten mit Laien abgeschnitten wurden.

Auch die Nachfolger Günthers auf dem Bischofsstuhl zu Speier bewiesen sich dem Kloster fast ohne Ausnahme freundlich.

An päbstlichen, kaiserlichen und königlichen Gnadenbriefen fehlte es Maulbronn nie. Päbstliche Bullen, die ihm Privilegien gewährten oder bestätigten, den Schutz des heil. Stuhls zusagten, Kirchen incorporirten, Schulden bei Juden erließen etc., erhielt es: von Alexander III. 21. Dez. 1177 und 3. April 1179 (St. arch.), von Innozenz III. 18. Juni 1213, Honorius III. 27. April 1224, Gregor IX. 20. und 31. Jan. 1229, Innozenz IV. 8. Apr. 1243 und 25. Dec. 1244, Alexander IV. 25. Aug. und 9. Sept. 1255 und 13. Juni 1256, ebenso 5. und 25. Juni 1259, Clemens IV. 30. Apr. 1268, Nikolaus IV. 13. und 20. Jan. und 28. Febr. 1289, Bonifaz VIII. 21. März 1299, Johann XXII. 27. März 1319, Benedikt XII. 22. und 25. April 1336, Urban VI. 3. Aug. 1380, Gregor XII. 10. Mai 1407, Martin V. 14. März 1418, Eugen IV. 29. Mai 1438, Pius II. 22. Okt. 1461 und 3. Juni 1462, Sixtus IV. 22. Aug. und 20. Dez. 1479, Innozenz VIII. 30. Aug. 1487, Leo X. 13. März 1513.

Kaiserliche und königliche Gnadenbriefe bekam das Kloster von Friedrich I. außer dem schon genannten noch um 1153 und 1178,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0177.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)