Es wurden gezählt:
im Oberamt Neckarsulm |
O.-Z. | im Neckarkreis |
in Württemberg | |
auf je Einwohner | ||||
1) nach der Zählung von 1853 | ||||
1 Irre | 994 | 36 | 871 | 943 |
1 Kretine | 231 | 5 | 462 | 484 |
somit 1 Geisteskranker | 187 | 6 | 302 | 320 |
2) nach der Zählung von 1875 | ||||
1 Irre | 501 | 41 | 455 | 465 |
1 Idiot | 433 | 24 | 481 | 482 |
somit 1 Geisteskranker | 232 | 30 | 234 | 237 |
3) nach der Zählung von 1853 | ||||
1 Taubstummer | 745 | 17 | 906 | 962 |
1 Blinder | 1147 | 26 | 1165 | 1194 |
Die Bewohner des Bezirks gehören im großen Ganzen dem fränkischen Stamm an; doch ist derselbe, da der Bezirk Grenzbezirk ist und geschichtlich und geographisch mit Altwürttemberg und dem pfälzischen Gebiet in Beziehung stand und steht, mit schwäbischen und pfälzischen Elementen versetzt. „Die Bewohner des unteren Jagstthales“, schreibt ein Kenner von Land und Leuten dieses Gebiets, „sind hinsichtlich des Stammes, der Sprache und Sitte eine schöne Mischung, in der das abgeschliffenere Wesen des Pfälzers das Rauhe und Derbe der Schwaben gemildert hat“. Die Bevölkerung ist im allgemeinen lebhafter, gewandter, im Verkehr umgänglicher als die von Altwürttemberg; die Leute sind höflich, zuvorkommend, gefällig. Dagegen vermißt der Schwabe manche jener Eigenschaften, welche er von
- ↑ Da dieser Abschnitt nicht rechtzeitig geliefert wurde, folgt er im Anhang.
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0107.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)