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1813–18. Die Stadtthore und Stadtmauer werden abgebrochen und neue Wachthäuser gebaut.

1837. Vergleich zwischen der Staatsfinanzverwaltung und der Stadtgemeinde, die Baulast des Schulgebäudes betr. St.A.

1839. Das Kameralamt G. wird aufgelöst und mit dem Kameralamt Neuenstadt vereinigt.

1843–44. Die Stadtpfarrei und Kaplanei, sowie die 2 Schulstellen lassen ihre Weinbesoldungen in Geld verwandeln.

1848. Die St. Nikolauspflege für verwahrloste Kinder wird gegründet, aber schon 1856 nach Mulfingen OA. Künzelsau verlegt.

Parzellen:
Schloß Horneck.

Unmittelbar über der Stadt, am nordwestlichen Ende, springt der Berg, zu welchem die Stadt ansteigt, gegen Nordwesten vor, um nach Westen zur Straße und zum Neckarthal, sowie nach Norden zu der tiefen Schlucht des Anbachs, die ihn vom jenseitigen höheren Michelsberg trennt, jäh abzustürzen. Etwa 40 m ragt dieser Bergvorsprung über das Niveau des Neckars und trägt das mit dem umschließenden Zwinger ein Areal von 1 württ. Morgen umfassende alte Deutschordensschloß Horneck, den Sitz des Deutschmeisters bis zum Jahr 1525, jetzt im Privatbesitz befindlich. Hinsichtlich des Reizes landschaftlicher Schönheit kann sich der Punkt mit jeder der zahlreichen Burgen am Neckar messen, an Größe und Ausdehnung der Anlage übertrifft das Schloß weit die übrigen Ritterburgen. Die reizende Aussicht vom Schloß ist ungefähr dieselbe wie die vom Michelsberg (s. Naturschönheiten), nur ist der Blick gegen Norden gehemmt durch die drüben steil aufsteigenden Halden dieses Bergs. Der Steilabfall nach Norden ist mit Tannen bewaldet, westlich steigen rebenbepflanzte Halden auf, die als „Lichtenstein“ und „Ampringer“ die Namen alter Ordensritter tragen. Nach Osten führt ein Weg in der Höhe des Schlosses an dem Schloßgarten (s. u.) vorüber auf die an der Ostseite der Stadt heraufführende, nach Tiefenbach gehende Straße, ein anderer zur Stadt, ein dritter, von dem gegenwärtigen Besitzer erst 1878 neu angelegt, bringt, die nördliche Umfassungsmauer bei dem nordöstlichen Rundthurm durchbrechend, im Bogen und in Serpentinen hinab zur Thalsohle der erwähnten nördlichen Klinge des Anbachs; ein Fußpfad endlich führt an der Südwestseite auf Staffeln durch die Halden hinab zur Straße und zum Neckar.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 382. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0382.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)