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1533. Aus dem Hohenberg in S. bezieht Stift Möckmühl 1 Fuder 1 Eimer Weingilt. St.A.

1544. Sebastian v. Siglingen, Schwarzenbergischer Amtmann auf Hohenlandesberg (abg. bayr. BA. Uffenheim.) W. F. 7, 492.

1604. Herzog Friedrich von Württemberg übernachtet in S. auf einer Bereisung der Grenzen seines Landes. Bes. Beil. d. Staatsanz. f. Württ. 1879, S. 323.

1831–39. Die Freiherren v. Ellrichshausen in Assumstadt und v. Troyff auf Domeneck verkaufen ihre Gefälle und Zehntantheile in S. an den Staat. St.A.

b) Kresbach, Theilgemeinde mit abgesonderter Markung, liegt 3 km südlich von Siglingen auf der Höhe in dem Kessel, welchen der westlich zur Jagst bei Herbolzheim fließende Kresbach, der in der Nähe des Orts entspringt, bildet. Die Vizinalstraße von Siglingen steigt erst sehr stark an, bis sie die Höhe gewinnt, und senkt sich dann wieder in den Kessel, in dem Kresbach liegt. Die Straße führt von hier weiter nach Stein im Kocherthal; von dieser zweigt westlich, etwas südlich vom Ort, eine alte Straße ab, die zwischen Jagst und Kocher nach Jagstfeld führt, die unten erwähnte Römerstraße; eine weitere führt östlich nach Ernstein. Die Markung wird auch von der Staatsstraße von Neuenstadt nach Züttlingen berührt. Der Weiler selbst hat nur eine Straße von West nach Ost; wegen seiner Lage und des Mangels an Gefäll ist er etwas feucht, wodurch Kelleranlagen erschwert sind.

Es ist ein Schulhaus im Ort, 1775 erbaut, welches ein Lehrzimmer und die Lehrerswohnung enthält; darauf befindet sich ein Glockenthürmchen mit Uhr. Daneben ist zur Berathung der örtlichen Angelegenheiten ein Gelaß vorhanden, an das Schulhaus angebaut. Unter demselben befindet sich das Back- und Waschhaus. Die Gemeinde besitzt außerdem ein Schafhaus.

Trinkwasser liefern 3 Pump-, 2 Schöpfbrunnen und 2 laufende Brunnen; auch ist eine Wette im Ort. Der Kresbach tritt bei starken Regengüssen und rascher Schneeschmelze aus und verursacht häufig Schaden. Der Markungsboden ist zu 1/3 fruchtbar, zu 2/3 mittelfruchtbar; Lehmboden ist vorherrschend, meist tiefgründig, theilweise sumpfig.

Die Vermögensverhältnisse der Einwohner sind gut; der Grundbesitz des vermöglichsten Einwohners beträgt ca. 23, der des mittleren Mannes 9, der des ärmeren 1 ha. Zur Landwirthschaft sind hinreichend verbesserte Ackergeräthe vorhanden: 14 eiserne Eggen, 4 Walzen, eine Repssäemaschine, eine Dreschmaschine

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 644. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0644.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)