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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

können, bekannt, als einige kleine Silbermünzen von Ulrich von Hohenlohe † 1407.

Das Münzrecht scheint im 15. und 16. Jahrhundert längere Zeit geruht zu haben, bis 1594 mit dem Nürnberger Münzmeister Paul Diether ein Vertrag geschlossen, und in Folge dessen Thaler, Goldgulden, Pfennige geprägt wurden; nach dem Tode dieses Münzmeisters wurde noch eine Zeitlang in Nürnberg für Hohenlohe geprägt, aber 1621 die Münzgemeinschaft des Hauses aufgehoben. Dagegen wurden Münzen geprägt in Neuenstein für die Neuenst.-Weikersheimische Linie, sodann für die Neuenst. Speziallinie in Neuenstein, Forchtenberg, Gnadenthal; die Münzstätte aber wurde 1625 wegen Verlustes aufgelöst und in Nürnberg geprägt: Ducaten, Thaler, halbe Thaler, Vierundzwanziger, Groschen, Batzen, halbe Batzen, Dreier, Kreuzer, Heller. Nach der Landestheilung von 1676 ließ Graf Johann Friedrich I. von Oehringen in Augsburg prägen, Graf Wolfgang Julius von Neuenstein zu Nürnberg; Johann Friedrich II. ließ in Nürnberg prägen, ebenso sein Sohn Ludwig Friedrich Karl unter anderem eine Prämienmedaille für die Zeichnungslehranstalt von Oehringen „Artifici progredienti,“ eine andere in Gold „Industriae Palma,“ welche aber in Schwabach geprägt wurden; ferner eine Denkmünze „Zum Andenken der eingeweyhten teutschen Schule zu Oehringen den 16. Aug. 1803.“ Die Glieder der Waldenburgischen Linie errichteten 1621 Münzstätten zu Waldenburg und Untersteinbach, die nicht lange in Thätigkeit waren, sondern durch fremde Münzstätten ersetzt wurden.

Hohenl. Wappen.

Zwei übereinander, gegen rechts schreitende Leoparden, in silbernem Feld sind das Hohenlohische Stammwappen. Als ältester Helmschmuck sind zwei mit den Spitzen nach innen gekehrter Büffelhörner, jedes mit 5–6 dreiblättrigen Lindenzweigen besetzt, anzusehen. Dieses Wappen und auch der Helmschmuck geht bis in das 13. Jahrhundert urkundlich zurück. Wohl auch noch aus jener Zeit stammt ein in Stein gehauenes Wappen, das bis 1836 an dem Alt-Stadt-Thurm in Oehringen, der damals abgebrochen wurde, stand, und das sich noch in Oehringen befindet, der Wappenschild ist 1′ 8″ breit, 2′ 3″ hoch, mit den 2 Leoparden. An die Stelle der Büffelhörner trat in dem letzten Drittel des 14. Jahrhunderts ein Adler, der im 17. Jahrhundert, aus Flammen emporsteigend, sich in einen Phönix verwandelte und im 18. Jahrhundert einer Taube Platz machte. Die

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0174.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)