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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Die schulpflichtigen Kinder besuchen die Schule in dem eine starke Viertelstunde entfernten Westernbach und die Verstorbenen werden in Oehringen beerdigt.

Die Landwirthschaft treibenden Einwohner befinden sich in guten Vermögensumständen; es sind zwei Bauernhöfe zu 70 Morgen, fünf zu etwa 50 Morgen und mehrere kleinere Güterbesitze vorhanden; überdieß haben sechs Ortsbürger einen Privatwald zu Stackenhofen von 40 Morgen in ungetheilter Gemeinschaft, der jährlich 12 Klafter abwirft. Im Dreifeldersystem baut man vorzugsweise Dinkel, Weizen, Gerste, Reps und in der Brache dreiblättrigen Klee und die gewöhnlichen Brachgewächse. Von den Getreideerzeugnissen wird über die Befriedigung der örtlichen Bedürfnisse noch namhaft nach Außen abgesetzt.

Die Wiesen, besonders die im Thal gelegenen, sind ergiebig.

Das Obst gedeiht ziemlich gut.

Die Viehzucht ist gut und die Ochsenmastung von einiger Bedeutung.

Die Schäferei ist in Händen einer Gesellschaft.

Über das Gemeinde- und Stiftungsvermögen (s. Tab. III).

b. Ober-Maßholderbach hat eine angenehme, geschützte Lage in dem mäßig eingeschnittenen Maßholderbachthälchen, 3/4 Stunden nördlich von der Oberamtsstadt, wohin der Ort eingepfarrt ist und die Verstorbenen beerdigt werden, während die schulpflichtigen Kinder die Schule in dem nur 1/4 Stunde westlich gelegenen Westernbach besuchen.

Die natürlichen, landwirthschaftlichen und ökonomischen Verhältnisse sind so ziemlich die gleichen wie in Büttelbronn, nur ist der Boden etwas naßkalt und daher weniger fruchtbar. Es sind zwei Bauernhöfe zu je 60–70 Morgen und acht zu je 50 Morgen vorhanden. Der Getreideverkauf ist nicht bedeutend.

Die Pferdehaltung nimmt zu und die Mastung von Rindvieh und von Hämmeln ist namhaft.

Etwa 1/8 Stunde westlich vom Ort lief der röm. Grenzwall vorüber.

Obermaßholderbach, genannt 1037 in dem Stiftungsbrief von Oehringen „Mazzalterbach“; ein Dietherus de Masselterbach kommt im Oehringer Obleybuch vor; das Stift hatte den alten Fruchtzehnten, Frucht- und Hellergülten.

Abt und Konvent zu Murrhardt verkaufen 1314 dem Kloster Schönthal ihr Gut in Maßholderbach; 1459 verkauft Hans Lesch seine Gülten daselbst an Hohenlohe; in demselben Jahrhundert

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0195.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)