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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Oberamtsbezirk Mergentheim begütert war, aber auch Güter und Rechte in Tiefensall, Eckardtsweiler, Eschelbach, Verrenberg, Möhrig, Oehringen u. a. O. besaß.

f. Steinsfürthle, 1/2 Stunde unterhalb Klein-Hirschbach gelegen. Die dazu gehörigen Güter sind unter zwei Besitzer getheilt, von denen einer zugleich die Fallmeisterei hat.

g. Stolzeneck, 1 Stunde nordwestlich von Neuenstein und eine starke 1/4 Stunde nördlich von Klein-Hirschbach gelegen. Unter den Einwohnern befinden sich vier größere Bauern, von denen der begütertste gegen 100 Morgen besitzt; der sog. Mittelmann hat einen Grundbesitz von etwa 20 Morgen. Stolzeneck gehörte dem Wendel Hipler (s. Platzhof).

Sämtliche Parzellen wurden 1499 dem Neuensteiner Sprengel zugetheilt.


Kupferzell,


Gemeinde II. Klasse, mit 1440 Einw.; wor. 277 Kath.; a. Kupferzell, Pfarrdorf mit Marktrecht, 1306 Einw.; b. Rechbach, Weiler, 34 Einw.; c. Schafhof, Hof, 3 Einw.; d. Ulrichsberg, Weiler, 97 Einw. – Ev. und kath. Pfarrei.

Das marktberechtigte, ansehnliche Pfarrdorf Kupferzell liegt vier Stunden nordöstlich von der Oberamtsstadt in dem Kupferthal, das ganz unbedeutend in die sogenannte Kupferzeller Ebene eingeschnitten ist und erst unterhalb des Dorfs einige Bedeutung gewinnt. Durch den Ort fließt die Kupfer und theilt denselben in zwei Hauptpartien, überdieß vereinigen sich hier der Feßbach und der Kuhbach und münden nur einige 100 Schritte von ihrem Vereinigungspunkt, ebenfalls innerhalb des Dorfs, in die Kupfer. Der auf der rechten Seite der Kupfer gelegene Ortstheil, das ursprüngliche Dorf, ist freundlich und ziemlich regelmäßig angelegt, die Gebäude, namentlich die an der Hauptstraße gelegenen, sind zum Theil mit einigem Geschmack erbaut und geben dem Ort ein städtisches Aussehen. Der auf der linken Seite der Kupfer gelegene, erst zu Ende des vorigen Jahrhunderts entstandene Ortstheil, besteht aus meist kleinen, gleichartigen, freundlichen Gebäuden, die sich an den Landstraßen nach Oehringen und nach Westernach, einen leicht geneigten Abhang hinanziehend, in gedrängten Reihen lagern. Außer den genannten Straßen, von denen die Oehringer Landstraße durch den Ort nach dem 11/2 Stunden entfernten Künzelsau führt, ist, noch eine Staatsstraße nach Döttingen angelegt.

Kupferzell ist die Residenz der fürstlichen Familie von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, deren ansehnliches, 1721 erbautes

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0251.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)