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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Heinrich von Regensburg für das Kloster Gnadenthal 1286: „possessiones feodales nostrae Ecclesiae sitas in terminis Ornbalde vidilicet … in Selhech feodum …

Es gab Herren von Sailach, ein Berthold von Sailach kommt 1345 vor.

Sailach war Hohenlohe-Waldenburgisch und gehörte, wie auch Ober-Steinbach, zum Amt Ohrnthal.

d. Sägmühle, liegt eine Stunde südöstlich von Ober-Steinbach in einem Seitenthälchen des Biberthals.


Ohrnberg,


Gemeinde III. Klasse, 628 Einw., wor. 22 Kath.; a. Ohrnberg, Pfarrdorf, mit 591 E.; b. Buchhof, Weiler, 28 Einw.; c. Ohrnbergerhof, Hof, 9 Einw. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Pfedelbach eingepfarrt.

Auf der linken Seite des Kochers, an den Einmündungen der Ohrn und des Pfahlbachs, hat der Ort eine romantische, jedoch etwas winterliche Lage und ist in Folge derselben und wegen seines Wasserreichthums feucht und schmutzig. Vicinalstraßen sind nach Sindringen (Kocherthalstraße), Friedrichsruhe und nach Baum-Erlenbach, beziehungsweise nach der 7/4 Stunden südöstlich gelegenen Oberamtsstadt, angelegt. Steinerne Brücken über den Kocher, die Ohrn und den Pfahlbach bestehen im Ort und zunächst desselben.

Die Kirche liegt in dem Ortstheil, der sich in das Ohrnthal hineinzieht; sie ist im Styl des 18. Jahrhunderts erbaut und nur an der Sacristei haben sich noch Spuren der ursprünglichen gothischen Bauart erhalten. Die Baulast der Kirche hat Hohenlohe-Oehringen.

Oberhalb des Orts im Ohrnthal liegt der Begräbnißplatz.

Das im Jahr 1833 neu erbaute Pfarrhaus befindet sich in gutem baulichen Zustande.

Eine Kelter ist vorhanden, in deren oberem Stockwerke die Gelasse für den Gemeinderath eingerichtet sind.

Das Schulhaus enthält zwei Schulzimmer und die Schulmeisterswohnung. Eine Kleinkinderschule, verbunden mit einer Industrieschule, besteht.

Ohrnberg, das in Folge der ungünstigen Zeitumstände und anderer Verhältnisse herunter gekommen war, hat sich in neuerer Zeit wieder sehr gehoben, so daß sogar namhafter Zuzug von Außen Statt gefunden hat. Güterbesitzer von 50–60 Morgen sind etwa 10–12 vorhanden. Feldbau, Viehzucht und etwas Weinbau

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0306.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)