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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

es wird mehr auf Melk- und Schmalvieh gesehen, während Mastung seltener statt findet; zur Nachzucht sind zwei Farren aufgestellt, die ein Bürger Namens der Gemeinde und unter Aufsicht derselben hält. Der Handel mit Vieh ist nicht bedeutend.

Eigentliche Schweinezucht besteht nur ausnahmsweise, dagegen werden viele Ferkel (englische, hällische und hessische) aufgekauft und theils für den Verkauf, theils für den eigenen Bedarf gemästet.

Von den Gewerben sind drei Schildwirthschaften, vier Kaufleute und drei Krämer zu nennen; Steinhauer, Maurer und Zimmerleute sind ziemlich zahlreich vertreten.

Auf der Markung bestehen fünf Gipsbrüche; mit Gips wird Handel nach Außen getrieben.

Im Jahr 1666 wurde in den Waldenburger Bergen nach Eisen, jedoch erfolglos, gegraben.

Die Stadt hat das Recht den 2. Februar, den 24. August, den 15. November Vieh- und Krämermärkte, den 5. April und den 17. Mai Viehmärkte und den 16. Mai einen Krämermarkt abzuhalten; die Viehmärkte gehören zu den besuchtesten im Oberamtsbezirk. –

An den Kirchen stehen drei Geistliche, zwei evangelische (ein erster und ein zweiter Stadtpfarrer) und ein katholischer Stadtpfarrer. Außer den Gemeindeparzellen sind noch nach Waldenburg eingepfarrt: Beltersroth, Lindig, Löcherholz und Westernach.

Patron ist Fürst von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst.

Die Stadt besitzt 70 Morgen Waldungen, deren Ertrag über Abzug des für die Gemeinde nöthigen Holzes in 10 Klaftern besteht, welche verkauft werden. Überdieß sind 250 Morgen Gemeindegüter vorhanden, wovon der größere Theil den Ortsbürgern unentgeldlich zur Benützung überlassen wird.

Über das Vermögen der Gemeinde- und Stiftungspflege siehe Tabelle III.

Das ältere Siegel der Stadt ist rund und enthält einen deutschen Schild, quer in zwei Felder getheilt, im unteren einen von Rechts nach Links springenden Leoparden, im oberen drei Waldbäume. Umschrift: SIGIL. WALDENBVRG. Im neuen Siegel des Stadtschultheißen-Amts ist der Schild ungetheilt und der Leoparde springt von der Linken zur Rechten an den hinten stehenden Waldbäumen vorbei. Die Farben des Wappens können nicht ermittelt werden. In dem an dem

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 345. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0345.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)