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die Ablösung der sogenannten vogteilichen Abgaben, der Beeden und der Frohnen statt, worauf außer dem auf den Staat übernommenen Entschädigungsbeitrag von 8333 fl. 33 kr. von den pflichtigen Gemeinden und Privaten eine Summe von 12.655 fl. verwendet wurde.

Mit Einschluß der letzteren belauft sich das ganze, nur zum geringeren Theil bei den Pflichtigen noch rückständige Kapital für die in der Periode vom 1. Januar 1832 bis zum Erscheinen der neuesten Ablösungsgesetze vom Jahr 1848 und 1849 abgelösten Grundgefälle auf 367.843 fl. 14 kr., welche sich auf die einzelnen Gemeinden in nachstehender Weise vertheilen:

Bernhausen 39.523 fl. 56 kr., Birkach 5.633 fl. 35 kr., Riedenberg 436 fl. 14 kr., Bonlanden 19.657 fl. 23 kr., Bothnang 1.983 fl. 48 kr., Degerloch 7.650 fl. 48 kr., Echterdingen 40.381 fl. 24 kr., Feuerbach 8.096 fl. 24 kr., Gaisburg 1.591 fl. 57 kr., Harthausen 3.515 fl. 47 kr., Heumaden 3.223 fl. 14 kr., Kaltenthal 770 fl. 58 kr., Kemnath 11.610 fl. 52 kr., Leinfelden 12.476 fl. 31 kr., Ober-Aichen 1.591 fl. 51 kr., Unter-Aichen 161 fl. 13 kr., Möhringen 43.337 fl. 18 kr., Musberg 7.697 fl. 6 kr., Ober-Sielmingen 7.385 fl. 39 kr., Plattenhardt 16.469 fl. 46 kr., Plieningen 29.942 fl. 45 kr., Rohr 3.214 fl. 8 kr., Ruith 15.475 fl. 47 kr., Scharnhausen 7.712 fl. 57 kr., Steinenbronn 7.613 fl. 54 kr., Stetten 12.213 fl. 10 kr., Unter-Sielmingen 31.194 fl. 22 kr., Vaihingen 17.425 fl. 21 kr., Waldenbuch 9.581 fl. 50 kr., Glashütte 273 fl. 16 kr.

Überdieß wurde die, wie auf der Stadt Stuttgart und den Ämtern Canstatt und Waiblingen so auf den sämmtlichen Amtsorten der alten Amtskorporation, mit alleiniger Ausnahme der Orte Gaisburg, Ober-Eßlingen, Plochingen, Steinenbronn und Waldenbuch, gehaftete Verpflichtung, alles zum Gebrauche des fürstlichen Hofstaats in Stuttgart erforderliche Brennholz von Berg nach Stuttgart in der Frohn zu führen, eine Verpflichtung, wofür diese Orte seit 1686 ein jährliches Geldsurrogat von 120 fl. entrichteten, von denselben im Jahr 1838 unter Vermittlung der Oberamtspflege mit der Summe von 1.200 fl. abgelöst.

Die hin und wieder bestandenen Mühlenbannrechte sind durch das Gesetz vom 8. Juni 1849 über Aufhebung der Bannrechte und dinglichen Gewerbsberechtigungen mit Ausschließungsbefugniß beseitigt.

c. Zehenten.

Das Recht zum Bezug des großen Zehenten kommt auf den meisten Markungen des Bezirks dem Staate zu, der auch die der Universität Tübingen in den Orten Bothnang und Feuerbach zustehenden Zehentgefälle vermöge der Pachtung von jener bezieht.

Außer ihm besitzen Großzehentrechte: die Stiftungspflegen Eßlingen und Nürtingen, die katholische Pfarrei Neuhausen, ein Private in Möhringen.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 080. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_080.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)