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gesetzlich das Ernennungsrecht der Oberamts-Kaminfeger zusteht, eine im Jahr 1840 und die zweite im Jahr 1851 in Erledigung gekommen und von der Amts-Versammlung an einen Kaminfegermeister in Kaltenthal widerruflich, mit dem Vorbehalt vergeben worden, nach Erledigung auch des dritten Distrikts in Beziehung auf den Kaminfegerdienst eine den Bedürfnissen des Bezirks entsprechende Einrichtung und Eintheilung zu treffen.

An Feuerlösch-Anstalten und Geräthschaften besteht kein Mangel. Alle Orte mit Ausnahme der ganz kleinen, in denen wenigstens Tragspritzen sich befinden, sind mit Fahrfeuerspritzen versehen. Die Zahl der in den Jahren 1832–1850 vorgekommenen Brandfälle beträgt 32, welche in Ansehung des Gebäudewerths nicht von Bedeutung waren. Die Mobiliar-Feuerversicherungs-Gesellschaften werden verhältnißmäßig wenig benützt. Die Zahl der Versicherten belauft sich auf nur 201 Personen mit einer Versicherungssumme von 569.629 fl. wovon 195 Personen mit 551.260 fl. auf die württembergische Privat-Feuerversicherungs-Gesellschaft kommen.


4. Gewerbepolizeiliche Anstalten.

Für die Pfechtung und Stempelung der Maße und Gewichte bestund früher im Bezirke nur in Waldenbuch ein Pfechtamt und in der Regel bedienten sich die Gewerbetreibenden der Stuttgart näher gelegenen Orte der Pfechtanstalt in Stuttgart. Seit dem Jahr 1839 aber sind auch in Möhringen und Plieningen Pfechtämter errichtet und zugetheilt 1) dem Pfechtamte in Stuttgart: Bothnang, Degerloch, Feuerbach und Gaisburg; 2) dem Pfechtamte Möhringen: Echterdingen, Kaltenthal, Leinfelden, Möhringen, Musberg, Rohr und Vaihingen; 3) dem Pfechtamte Plieningen: Bernhausen, Birkach, Bonlanden, Harthausen, Heumaden, Ober-Sielmingen, Plieningen, Kemnath, Ruith, Scharnhausen, Stetten, Unter-Sielmingen; 4) dem Pfechtamte Waldenbuch: Plattenhardt, Steinenbronn und Waldenbuch.

Neben diesen Pfechtämtern sind eigene Eichanstalten für das Eichen von Fässern und Keltergeschirren vorhanden in den Orten Bonlanden, Bothnang, Degerloch, Echterdingen, Feuerbach, Gaisburg, Heumaden, Plattenhardt und Vaihingen.

Endlich ist der im Jahr 1847 getroffenen Einrichtung Erwähnung zu thun, wonach in Folge eines, den Mühlen-Eigenthümern von der Amtskorporation gewährten Beitrags von je 18 fl. zu den Anschaffungskosten in allen Getreide-Mühlen zum Wägen der Früchte mechanische Wagen als Appertinenzen der Mühlen bleibend aufgestellt sind.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 093. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_093.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)