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und zum Einstallen über Nacht in seiner Mitte ein Schoppen. Die neuere, seit 4 Jahren eingeführte, gegen die frühere Weiderotation wesentlich abgeänderte Fruchtfolge dieser Abtheilung ist: 1) Grünwicken und reine Brache, gedüngt; 2) Gemenge von Roggen, Dinkel und Wintererbsen; 3) Kleegras; 4) Weide; 5) Kartoffeln; 6) Erbsen 3/4, Lein 1/4, gedüngt; 7) Roggen; 8) Kleegras; 9) Weide; 10) Hafer oder Wickhafergemenge. Da die Kartoffelkrankheit den Ertrag der Kartoffeln so unsicher und uneinträglich gemacht hat, so wird diese Fruchtfolge jetzt also verändert: 1) Reps; 2) Winterfrucht; 3) Kleegras; 4) Weide; 5) Hafer; 6) Erbsen, gedüngt; 7) Winterfrucht; 8) Kleegras; 9) Weide; 10) Weide, später Brache, gedüngt.


IV. Hauskoppelwirtschaft.

Es liegt diesem 1848 unmittelbar beim Hofe auf kaltgründigem Boden eingerichteten Fruchtumlauf die Idee der in Holstein und Mecklenburg gebräuchlichen sogenannten Hauskoppeln zu Grund; derselbe ist namentlich dazu bestimmt, auf einigen kleinen Weidekoppeln dem Rindvieh so viel Weide und Bewegung zu bieten, als für sein gutes Gedeihen wünschenswerth scheint und dann den Topinambourbau in angemessener Ausdehnung zu treiben; überhaupt soll diese ganze Rotation hauptsächlich Futter produciren und zugleich das Beispiel einer mit Hecken umfriedigten Weidenschlageintheilung darbieten.

Die Wälle, womit die Koppeln eingefaßt sind, enthalten verschiedene zur Einfriedigung geeignete Gehölze. Die Fruchtfolge ist: 1) Topinambour; 2) Topinambour, gedüngt; 3) Mengfutter zum Abmähen mit Grasansaat; 4) Weide; 5) Weide.

Das Ganze umfaßt 30 Morgen; jeder Schlag also einschließlich der Wälle gegen 6 Morgen, ohne diese etwa 51/2 Morgen.


V. Luzernfeldrotation.

Sie umfaßt nur 255/8 Morgen und ist seit beinahe 20 Jahren auf einem nahe gelegenen thonigen, ziemlich tiefgründigen Felde eingerichtet, eines Theils um eine Fläche Luzerne zur Benutzung zu haben, andern Theils um im Kleinen das Beispiel einer Rotation mit Luzerne zu geben, neuester Zeit aber zugleich um den Anbau der Runkelrüben für die des Unterrichts wegen zu betreibende Zuckerfabrikation möglichst sicher zu betreiben, endlich um für den Anbau von Runkelrübensaamen, welcher hier in einer Ausdehnung von 2 bis 4 Morgen rentirt, eine geeignete Stelle zu finden. Zu dem Ende ward seit 1848 aus der früheren Fruchtfolge in folgende abgeänderte übergegangen: 1) Runkelrübensamenträger, gedüngt; 2) Runkelrüben mit mineralischer Düngung (Kalk und Asche); 3) Runkelrüben, deßgleichen und schwache Mistdüngung; 4) Grünhafer und Luzerne; 5) bis 7) Luzerne; 8) Winter- oder Sommerweizen; 9) Kartoffeln (das große Sortiment); 10) Runkelrüben, gedüngt; zu Erziehung der Pflänzlinge für andere Schläge oder auch für Samenerziehung; 11) Runkelrüben mit mineralischer Düngung; 12) Weizen.

Übrigens werden noch 8 Morgen Luzerne auf einem so viel Fläche mehr enthaltenden Theile eines Schlages der Meiereifeldrotation unterhalten.

Die beiden letztgenannten Rotationen haben jetzt aufgehört und wird die Luzernfeldrotation als Schlag 8 und die Hauskoppelwirthschaft als

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 230. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_230.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)