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der Filsenberg, Farrenberg, Dreifürstenstein und der Hohenzollern sichtbar sind. Richten wir aber den Blick von der Alb hinweg, so überwältigt die Aussicht in das schöne mit unzähligen Wohnorten, Hügeln, Thälern und Ebenen reich abwechselnde gesegnete Land, das von den fernen Höhen des Schwarzwaldes, des Odenwaldes, des Welzheimer-, Murrhardter- und Schurwaldes und endlich von der Alb selbst so herrlich umrahmt wird. Gegen Süden schweift das Auge in ein tiefes Albthal und über die Hochebene der Alb hinweg an die in weiter Ferne noch sichtbaren schnee- und eisbedeckten Häupter der Schweizeralpen.

Ähnliche Naturschönheiten und landschaftliche Reize zeigen sich, wenn wir den Bezirk auch nach anderen Richtungen hin durchwandern.

Außer den schon angeführten Aussichtspunkten sind noch folgende zu nennen: der Stöffelberg und der Schönberg bei Gönningen, viele Punkte auf den Härdten, wie z. B. auf dem Hardt und auf der Buchhalde bei Wankheim, ferner der Spitzberg, der Steinenberg, der Rietenberg und die Ödenburg bei Tübingen, die Anhöhe bei Hagelloch, die obere Bürge südöstlich von Kirchentellinsfurth, die Kirche in Kirchentellinsfurth, der Einsiedel, die Anhöhen bei Sickenhausen, zwischen Gniebel und Dörnach, bei Häßlach und Schlaitdorf, am Reisachwald nördlich von Pliezhausen, bei Pfrondorf, Cresbach u. s. w.

4. Boden.

Die Bodenverhältnisse des Bezirks sind im allgemeinen günstig und gestatten in Verbindung mit dem milden Klima den Anbau der meisten in Württemberg üblichen Kulturgewächse. Da die Bodenverhältnisse theils aus den Zersetzungsprodukten der anstehenden Gebirgsschichten, theils aus Diluvial- und Alluvialablagerungen bestehen, so müssen wir bei der Darstellung derselben die geognostischen Verhältnisse im allgemeinen zu Grunde legen. In Folge der großen Mannigfaltigkeit der vorkommenden Gebirgsschichten sind daher auch die Bodenarten sehr verschieden; am verbreitetsten ist der Diluviallehm, welcher an Stellen, wo er eine so große Mächtigkeit erhält, daß die unter ihm lagernden Gebirgsschichten keinen Einfluß mehr auf ihn äußern können, einen sehr fruchtbaren, besonders auch dem Baumwuchs günstigen Boden abgiebt; wenn er aber unbedeutend

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 021. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_021.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)