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(Sus scrofa L.) im Schönbuch. Auf einer 1812 dortselbst abgehaltenen großen Jagd wurden 223 Wildschweine, 277 Hirsche, 211 Rehe erlegt! Doch schon im Jahr 1822 ließ sich sagen: „Durch die neueren Einrichtungen hat sich das Wild bedeutend vermindert“; und gegenwärtig sind Hirsche und Rehe dort bekanntlich ebenso vereinzelt als dieß auch sonst in Deutschland, soweit überhaupt noch größere zusammenhängende Waldesdickungen bestehen, der Fall ist.


III. Einwohner.

A. Bevölkerungsstatistik.
1. Bewegung der Bevölkerung im allgemeinen.[1]

Auf 31. Dezember 1793 wurden in dem damals herzoglich württembergischen Oberamt Tübingen 24.893 Seelen gezählt. Es gehörten aber in jener Zeit noch zu den Oberämtern Böblingen und Urach die jetzigen Amtsorte Dettenhausen und Pliezhausen mit zusammen 1560 Einwohnern, zur Bebenhäuser Pfleg die Orte Bebenhausen, Hagelloch, Immenhausen, Lustnau und Pfrondorf mit 2668 Einw. wogegen andere Orte, nämlich Mössingen samt Belsen, Bodelshausen, Öschingen und Thalheim mit 4983 Seelen, welche 1810 zum Oberamtsbezirk Rottenburg fielen, sodann Entringen und Breitenholz mit 1476 Einwohnern, welche zum Bezirk Herrenberg kamen, endlich Altenried mit 368 Einwohnern, welches 1842 an den Bezirk Nürtingen fiel, im Jahr 1794 noch dem Bezirk Tübingen einverleibt waren, mit zusammen 6827 Einwohnern. Von den 1794 noch zum Territorialverband der reichsfreien Ritterschaft (Canton Neckar) gehörigen Orten Kilchberg, Rübgarten und Wankheim fehlen Bevölkerungslisten aus älterer Zeit, die Bevölkerungszahl läßt sich aber annähernd auf 250, 350 und 550 schätzen, so daß die Bevölkerungszahl des jetzigen Oberamtsbezirks zur damaligen Zeit sich mit ziemlicher Sicherheit auf 23.444 Seelen berechnet, woraus also hervorgeht, daß der Bezirk durch die veränderte Begrenzung an Volkszahl nicht sehr viel verloren hat.

Die von den Pfarrämtern auf den Grund der Familienregister gefertigten und von den Ober-, Kloster- und Stabsämtern zusammengestellten jährlichen Bevölkerungslisten waren detaillirter als die der gegenwärtigen Zeit, denn die „Seelentabell des herzoglichen Oberamts Tübingen auf den 1. Januar 1794“ berechnet neben dem, was aus dem Zuwachs und Abgang der „seit voriger Eingab“ „Gebohrenen, Hereingezogenen“ und „Gestorbenen, Hinweggezogenen“ als „wirklich der Numerus der Seelen überhaupt“ verbleibt mit 24.893, außerdem noch, daß dieser besteht aus


  1. Von Finanzassessor Cull.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 084. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_084.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)