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und zwar der Werth

A. des steuerbaren Grundbesitzes 6.584.444 fl. 50 kr.
B. der steuerbaren Gebäude nach dem
      Gebäudesteuerkataster v. 1. Juli 1863
4.323.335 fl. –   kr.
C. des Viehstandes 468.903 fl. –   kr.
11.376.682 fl. 50 kr.

3. Wirthschaft.

A. Urproduktion (Landbau).

a) Gewinnung von Mineralien.

Die Gewinnung von Mineralien beschränkt sich auf den Abbau von Werk-, Bau- und Straßensteinen, auch wird Kies (Geschiebe), Flußsand, Fegsand, Silbersand, Lehm, Töpferthon etc. gewonnen. Gips wurde früher bei Tübingen abgebaut. Am häufigsten wird der weiße Keupersandstein (Stubensandstein), den man als Bau- und Werkstein, zuweilen auch als Mühlstein verwendet, abgebaut und zwar auf den Markungen Tübingen, Altenburg, Derendingen, Dettenhausen, Häßlach, Kirchentellinsfurth, Kusterdingen, Oferdingen, Pliezhausen, Schlaitdorf etc. Der gelbe Sandstein, der gute Pflastersteine und in seiner Verwitterung Silbersand liefert, wird hauptsächlich auf den Markungen Pfrondorf und Tübingen, sowie auch an mehreren Stellen im Schönbuch gewonnen. Der Liaskalkstein wird zu Straßenmaterial, zu Pflastersteinen und zuweilen zu Riegelsteinen auf den Markungen Dettenhausen, Jettenburg, Immenhausen, Lustnau, Rommelsbach etc. abgebaut. Der weiße Jurakalk kommt nur auf der Markung Gönningen vor und wird dort zu Straßenmaterial, zum Kalkbrennen und zu Riegelgemäuer verwendet. Kalktuff gewinnt man zu Bausteinen in großer Ausdehnung auf der Markung Gönningen. Lehm wird allenthalben, namentlich auf den Markungen Tübingen, Derendingen, Dettenhausen, Dußlingen, Gönningen, Hagelloch, Kilchberg, Kirchentellinsfurth, Kusterdingen, Lustnau, Pliezhausen, Schlaitdorf, Walddorf, Wankheim und Weilheim abgebaut. Töpferthon gewinnt man auf den Markungen Tübingen, Derendingen, Dettenhausen und Oferdingen. Flußsand und Kies wird vielfältig an den Ufern des Neckars, der Steinlach und theilweise der Wiesaz auf den Markungen Tübingen, Derendingen, Dußlingen, Gönningen, Hagelloch, Kilchberg, Kirchentellinsfurth, Weilheim etc. gewonnen (s. hierüber auch die Ortsbeschreibungen).

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_125.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)