Seite:OATuebingen 210.png

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1. Der Platz vor dem Gasthaus zum Engel.

2. Der Platz vor dem neuen Universitätsgebäude und hinter demselben schöne Gartenanlagen, die, wie auch der nahe liegende botanische Garten (s. hier. unten) dem Publikum geöffnet sind.

3. An der Südseite der Stadt, zwischen dem Neckar und dem Mühlbach, der mit Platanen-Alleen gezierte und im obern Theil zu einem Lustwäldchen angelegte kleine Wöhrd.

4. Der obere große Wöhrd mit Linden und Obstbaumalleen.

5. Der mittlere große Wöhrd mit Linden-, Kastanien- und Akazienalleen.

6. Der untere große Wöhrd mit der Schießstätte und doppelter Pappelallee; an diese reiht sich

7. der mit Linden besetzte Turnplatz.

Öffentliche Gebäude.

a. Dem Staat gehören:

Das Schloß Hohen-Tübingen (ehemaliger Pfalzgrafensitz) liegt auf der höchsten Stelle, nahe der südwestlichen Ecke der Stadt und ragt als besondere Zierde gebieterisch ernst über Stadt und Umgegend. Da die Anwesenheit der Römer hiesigen Orts bekundet ist, so liegt die Vermuthung nahe, es stehe auf dem Grunde einer römischen Befestigung. Die erstmalige Nennung eines castrum Twingia und hiemit Tübingens überhaupt fällt in’s Jahr 1078 (s. u.). In den letzten Zeiten des pfalzgräflich Tübingischen Besitzes[1] gerieth es sehr in Verfall, die württembergischen Fürsten aber besserten es wieder aus; vom Jahr 1451 an sollten dreizehn Jahre lang jährlich 200 fl. zur Befestigung verbaut werden, wovon die Stadt zwei Drittel, die zugehörigen Amtsorte ein Drittel zu zahlen hatten. Die Beifuhr von Kalk und Sand, die Arbeit der großen Stadtgräben und die Ausgrabung für die Grundlage der Mauern mußten aber durch Frohnden geleistet werden. Graf Eberhard im Bart hielt sich mit seinem Gefolge öfters hier auf; als er nach dem Empfang der Herzogswürde 1495 von Worms heimkehrte, kam er zuerst nach Tübingen. Derselbe starb im Schlosse den 24. Febr. 1496. Den eigentlichen Neubau begann Herzog Ulrich 1507. In der österreichischen Zeit Württembergs erbat sich K. Ferdinand, welcher im Jahr 1525 vom 16. August bis 1. Sept. und vom 7. Sept. bis 19. Nov., im Jahr


  1. In solchen erscheint es 1302 als castrum cum … septis, muris, vallis. Schmid Pfalzgr. Urk.-Buch 107.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_210.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)