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Leinwand, Zeuglen etc. gehandelt. Auch bestehen zwei Vieh- und Schafmärkte, der eine im Februar, der andere im Juli, auf denen lebhafter Handel stattfindet. Überdieß werden jeden Montag, Mittwoch und Freitag Märkte gehalten, auf denen hauptsächlich Viktualien zum Verkauf kommen; am Freitag ist zugleich stark besuchter Frucht- und Brettermarkt.

Zusammenstellung der auf der hiesigen Fruchtschranne im Jahr 1866 verkauften Früchte, des jährlichen Durchschnittspreises und des Durchschnittsgewichtes (letzteres vom Dinkel und Haber):

Fruchtgattung. Verkaufs-Quantum. Erlös vom
ganzen Jahr.
Durchschnitts-
Mittelpreis p. Ctr.
Ctr. Pfd. fl. kr. fl. kr.
Dinkel 13.952 38 57.394 7 4 7
Haber 7937 44 27.208 54 3 25
Kernen 293 32 1831 41 6 14
Weizen 13 29 88 30 6 39
Gerste 210 77 876 3 4 9
Erbsen 18 50 125 50 6 40
Linsen 12 69 40 5 48
Wicken 33 254 6 7 42
Bohnen 10 67 51 12 4 48

Verkehrssumme vom ganzen Jahr: 87.900 fl. 3 kr.

Durchschnittsgewicht von 1 Schfl. Dinkel 151 Pfd., 1 Schfl. Haber 170 Pfd.

Der Tübinger Kornmarkt wird schon 1573 als ein berühmter Markt erwähnt, durch welchen nicht allein Stadt und Amt überflüssig versehen werden, sondern wo auch das Oberland von fernen Orten Frucht holt, so daß an einem Wochenmarkt 900 Scheffel Korn hier aufgestellt werden können, wovon an den Bodensee und in die Schweiz geführt wird.

Die in neuerer Zeit vermehrten Viehmärkte werden auf dem Wöhrd gehalten und bilden den Mittelpunkt des Viehhandels zwischen Alb und Gäu, zwischen dem Schönbuch und der Steinlach.

Als Verkehrsstraßen sind anzuführen:

1. Die seit Herbst 1861 im Betrieb befindliche Eisenbahn, obere Neckarthalbahn von Plochingen bis Oberndorf.

2. Die Landstraßen von hier

über Böblingen und Waldenbuch nach Stuttgart,
über Hechingen nach Tuttlingen,
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_254.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)