Seite:OATuebingen 262.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ersparnissen; sodann aus den Lehrgeldern und entsprechenden Zuschüssen aus der Stiftungspflege.

2. Die seit 9. Okt. 1834 eröffnete Kleinkinderbewahr-Anstalt, in welcher sich zur Zeit über 200 Kinder befinden.

Der erforderliche Aufwand wird zum großen Theil aus freiwilligen Beiträgen und aus den Zinsen des auf 5072 fl. 1 kr. sich belaufenden Grundstocksvermögens bestritten.

3. Der seit 1844 bestehende Krankenbesuchs-Verein, der es sich zur Aufgabe macht, durch Besuche, Zuspruch und Rath, sowie durch entsprechende Gaben, sowohl den geistlichen als den leiblichen Bedürfnissen hiesiger Kranken, soweit es ihm möglich, Abhülfe zu leisten.

4. Der im Jahr 1840 gegründete Verein zur Unterstützung armer Kranker, Wöchnerinnen und Greise durch Reichung kräftiger Suppe.

5. Der im Jahr 1847 ins Leben getretene Verein für Beschäftigung unbemittelter Weibspersonen, dessen Wirkungskreis über den ganzen Oberamtsbezirk sich erstreckt, und der den Nothleidenden durch Näh-, Spinn- und Strick-Arbeiten Verdienst zu verschaffen bemüht ist.

6. Der seit 1848 bestehende Bekleidungs-Verein für arme Landleute, dessen Theilnehmerinnen es sich zur Aufgabe machen, aus alten abgelegten Kleidungsstücken und aus – mit Hilfe von Geldbeiträgen erkauften Stoffen, für arme Confirmanden, Kinder, und alte und kranke Personen Kleider zu fertigen.

7. Die Armen-Kommission des Pfarrgemeinderaths dahier, welche Unterstützungen an baarem Geld, Lebensmitteln, Holz etc. gibt und die erforderlichen Mittel durch monatliche Sammlungen bei den hiesigen Einwohnern sich verschafft, zu denen ein jährlicher Beitrag des Wohlthätigkeitsvereins der Studirenden kommt.

8. Der Wohlthätigkeitsverein der Studirenden, im Jahr 1833 gegründet, welcher seine Gaben in monatlichen, zweimonatlichen und außerordentlichen Unterstützungen theils den hiesigen, theils den Armen der umliegenden Ortschaften zuwendet und seine Mittel lediglich aus freiwilligen Beiträgen (nicht von Studirenden allein) schöpft.

9. Der Verein für Unterstützung armer Reisender, welcher mit dem 1. Januar 1851 seine Wirksamkeit eröffnet und bis 31. Dez. 1866 51.115 Reisende unterstützt hat.

10. Leichenkosten-Vereine:

a) Sterbekasse der Tübinger Feuerwehr;
b) Veteranen-Leichenkasse, die aber schon lange nicht mehr ausschließlich auf Veteranen beschränkt ist;
c) Leichenkasse der Schneider;

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_262.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)