Seite:OATuebingen 345.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Am 30. Mai 1498 beherbergte das Kloster den jagdlustigen König Maximilian und vom 27.–28. Nov. 1530 dessen Sohn K. Ferdinand, damaligen Herzog von Württemberg,[1] unter dessen Regierung im Bauernkrieg des Jahres 1525 die sich einlagernden Bauern arg hausten.

Die Reihe der katholischen Äbte, so weit sie sich aus Steininschriften und sichern Belegen beurkunden läßt, ist die folgende, wobei von einigen in die früheste Zeit gesetzten, welche blos in jungen Aufzeichungen vorkommen,[2] Umgang genommen wird:

Dipold 1190, 1191. Ludwig 1211. Bruno 1216. Berthold † 1223 Mai 1. Konrad 1226–1228, welcher 1226 als Subdelegat des Kardinalbischofs Kuno von Porto (eines Uracher Grafen) zum Kreuzzuge anfeuern half. Peter 1240, 1242. Berthold (von Münsingen) 1245 † 1262. Eberhard (von Reutlingen) 1262–1281. Friedrich 1281, wird Abt in Schönau 1299. Lupold (von Eßlingen) 1299 † 1300, Okt. 31. Friedrich abermals 1300–1303 (noch Mai 15. Mone Zeitschr. 15, 215).[3] Ulrich, Lupolds Bruder 1303 (schon Nov. 30. Eb. 15, 217) † 1320, Febr. 6. Konrad von Lustnau 1320, † 1353, Dec. 8,[4] Werner von Gomeringen um 1357, † 1393, Sept. 30. Peter von Gomeringen 1393 † 1412, Jan. 14. Heinrich von Hailfingen 1412, † 1432, Juli 31. Reinhard Truchseß von Höfingen 1432, † 1456, Aug. 23. Johann (von Deckenpfronn) 1456, † 1460, Dec. 27. Werner (von Tübingen) 1461, dankt ab 1471. Bernhard Rockenbuch (von Magstatt) 1471 † 1493, Mai 11. Johann von Fridingen (ein Adelicher) 1493 † 1534, Dec. 21. (Klunzinger 13).

Die Einführung der Reformation wurde 1535 dem Herzog Ulrich erleichtert, weil damals das Kloster ohne Abt war. Die Mönche erhielten Leibgedinge, und viele zogen, mit Wegzehrung versehen, in’s


  1. Bei seinen öfteren Aufenthalten in Tübingen (s. T.) machte Ferdinand wohl wiederholte Ausflüge nach Bebenhausen, aber im März 1525, in welchem ihn eine ehemalige Inschrift im dortigen Bibliothekzimmer sich in diese Einsamkeit zurückziehen läßt (Würt. Jahrb. 1846 b, 168), wie überhaupt vom Nov. 1524 bis Juli 1525 befand er sich in Insbruck.
  2. Auch diese geben Crusius Annal. Suev. pars 2, 498. Würt. Jahrb. 1855 b, 188.
  3. Nach seinem hiesigen Grabstein starb er am 5. Januar 1305; er muß also sich vor seinem Ableben zur Ruhe gesetzt haben, wenn die in Folgendem angeführte Urkunde richtig datirt ist.
  4. Post ipsum Heinricus quidam Nicrorotemburgensis. Sed propter dissolutionem vitae suae et contractionem magni aeris alieni, cum suo conventu expulsus fertur, nec inter abbates numeratur. Crusius Annal. Suev. pars 2, 498.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 345. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_345.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)