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Sohn Reinhards, Bernhard, erlosch der legitime Mannsstamm des Geschlechts den 14. August 1561.

Die Besitzungen dieser Familie waren zu Zeiten ziemlich ausgedehnt. Den Kern bildeten die drei Sachsenheim, Groß-, Klein-Sachsenheim und Sachsenheim unterm Berg (heut zu Tage blos Untermberg genannt). Den Blutbann und das Gericht besaßen sie in Groß-Sachsenheim als Reichslehen; solches verlieh z. B. im Jahr 1444 Kaiser Friedrich IV. an Berchtold von Sachsenheim (Chmel Reg. Friedr. Nr. 1631). Sonst hatten sie Güter und Rechte zu Metterzimmern, Freudenthal, Bissingen, Höpfigheim. Einen Zoll besaßen sie auf der Enz bei der alten Mühlstatt unter dem Schloß Alt-Roßwag, welchen sie am 23. Dezember 1479 an Graf Eberhard den ältern von Württemberg für 200 rhein. Gulden verkauften. Im Jahr 1338 erkaufte Friedrich von Sachsenheim von dem Markgrafen Rudolf von Baden die Stadt Bönnigheim und die Burg Magenheim (Würdtwein Nov. subs. dipl. 5, 150) und vererbte auf sein Haus, erstere bis zu Ende des 14. Jahrhunderts, dagegen Antheile an letzterer, welche unter württembergische Oberlehensherrlichkeit kam, bis zum Aussterben des legitimen Mannsstamms im Jahr 1561. Im Jahr 1344 erwarben die von Sachsenheim die Burg Kleiningersheim und besaßen sie über 100 Jahre (Oberamt Besigheim 248). Im Jahr 1368 erscheint ein Herr von Sachsenheim als zugenannt „von Helfenberg“ (Mone Zeitschrift 5, 69). Als Lehen von Württemberg war Hohenstein (Oberamt Besigheim) seit 1370 über ein Jahrhundert in sachsenheimischem Besitz. Im Jahr 1422 wurde Berthold von Sachsenheim von dem Hochstift Worms mit dem halben Dorf Ehrstädt und 1/3 des Dorfes Steinfurt (bei Sinzheim) belehnt; seine Nachkommen verkauften jedoch diese Stücke im Jahre 1483 an die von Helmstadt (Schannat Hist. episc. Wormat. 1, 289). Vereinzelte, meist durch Heirath erworbene und nicht lange bei diesem Haus gebliebene Güter lagen bei Eßlingen, Bonlanden, Sielmingen, Höfingen etc.

Die hiesigen württembergischen Besitzungen schreiben sich zum Theil aus früher Zeit her, ehe im Jahr 1561 mit Erlöschen des Sachsenheimischen Mannsstamms das Schloß nebst Zugehörungen als eröffnetes Lehen heimfiel, wobei Herzog Christoph die Eigenthumserben für ihre Ansprüche durch die Abfertigungssumme von 6500 fl. und Übernahme von Schulden zufrieden stellte (vergl. auch Sattler Herz. 4, 190). Den 28. Januar 1471 verkaufte Konrad von Sachsenheim sein Drittel an Groß- und Klein-Sachsenheim mit Eigenleuten und Gerechtigkeiten, und den 16. Oktober 1481 die Wittwe Johanns von Sachsenheim, Helene Klaibin, ihren

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0155.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)