Seite:OberamtCalw 007.jpg

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b. Abdachung und Wasserscheiden.

Neben der allgemeinen, aus dem Lauf der Hauptgewässer hervorgehenden Abdachung gegen Norden zeigt der Bezirk in Folge der Erhebung des Schwarzwaldgebirges ein Einfallen gegen Osten, daher auch die bedeutendsten Erhebungen in den südwestlichen Theil des Oberamts fallen.

Da, wie schon erwähnt, der ganze Oberamtsbezirk in das Stromgebiet des Rheins und im engern Sinne in das Flußgebiet der Enz gehört, so kann weder von der europäischen, noch von einer secundären Wasserscheide die Rede sein, dagegen berühren 2 tertiäre Wasserscheiden, die eine zwischen Enz und Nagold, die andere zwischen Nagold und Würm den Bezirk und haben in viel bewegten Kurven folgende Richtungen:

Die Wasserscheide zwischen Enz und Nagold zieht im Hardt südwestlich von Oberweiler in den Bezirk ein, durch den Ort Oberweiler, nach dem Wald Kernemiß, von da über Hofstett durch die Waldungen Langeck, Stockmiß, Brand, Äußere Nuß, alter Hau (1/8 Stunde südlich von Würzbach), lange Forchen, Bruckmiß und Schwarzmiß auf die nördliche Oberamtsgrenze und verläßt 1/8 Stunde westlich von Siehdichfür den Bezirk, um in dem Oberamtsbezirk Neuenbürg fortzusetzen.

Die Wasserscheide zwischen der Nagold und der Würm zieht in dem oberen Wald südwestlich von Deckenpfronn in den Bezirk und von da über den Egelsee, Ettenberg nahe (westlich) an Deckenpfronn vorüber auf den Lerchenberg, weiter durch die Waldungen Gerbersack und Nille auf die hohe Nille (östlich von Stammheim), von da über den Omisberg, Jägerberg, Steinlesberg, Forst, auf den Hemberg nordöstlich von Alt-Hengstett, weiter durch den Wald Eulert bei Neu-Hengstett, nach dem Hundsrücken westlich von Simmozheim, von da über das Köpfle östlich von Möttlingen nach den sogenannten 12 Morgen bis zur Schanzwiese, wo sie den Bezirk verläßt und in das Großherzogthum Baden eintritt.

c. Erdfälle und Höhlen.

Eigentliche Erdfälle, trichterförmige Einsenkungen kommen in dem Bezirke nicht vor, dagegen sind einige Höhlen, die übrigens mehr aus großen überhängenden Felsen oder Felsenspalten bestehen, zu nennen, und zwar: die Bruderhöhle bei Hirschau, der hohle Stein am Fuß des Rudolsberg, der hohle Stein im Zigeuner Wald (beide auf der Markung Calw), der Stubenfelsen auf der Markung Sommenhardt und einige Felsenspalten auf der Markung Zwerenberg (s. auch die betreffenden Ortsbeschreibungen).

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 007. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_007.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)