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als Familienstiftung gegründet und als solche auch von herzoglicher Regierung bestätigt.

Die meisten der Stifter waren Mitglieder der damals in Calw bestehenden Zeugfabrikations- und „Färber-Compagnie“, woher später die Benennung: „Färberstift“ gekommen ist. Der ursprüngliche Name war „Christliche Gottliebende Gesellschaft.“

Die Bestimmungen dieser Stiftung sind in der 1732 im Druck erschienenen „Sammlung allerley Württembergischen Stipendiorum etc.“ von Moser ausführlich zu finden, von S. 1 bis S. 77: das Geschlechtsregister der zum Genuß Berechtigten gibt Faber in den Württ. Familien-Stiftungen, Heft 17. S. 1–110. Die, dort weitläufiger angegebenen, Stiftungszwecke lassen sich nach ihren Hauptgegenständen kurz zusammenfassen in: Beförderung christlicher Anstalten, Unterstützung armer Stiftsverwandten auf mancherlei Art, und Stipendien für Studirende der evangelisch-lutherischen Theologie.

Der Fonds besteht derzeit, mit Einschluß eines damit unter bestimmten Modificationen combinirten Dörtenbach-Zahn’schen Stifts, in ungefähr 100.000 fl. Die Verwaltung wird stiftungsgemäß bewerkstelligt durch die sogenannte „Färberstifts-Deputation,“ einen Familienrath, welcher den eigentlichen Verwalter wählt und denselben controlirt, die stiftungsmäßigen Ausgaben dekretirt und die Rechnungen prüft und abhört.

5) Die Christoph Martin Dörtenbach’sche Familienstiftung erfolgte im Jahr 1827 von den Erben des Chr. Martin Dörtenbach aus der Erbschaft zum Zweck der Unterstützung einer Linie der Erben bis zum zweiten Grade, weiterhin aber sämmtlicher dürftiger Familienglieder. Im Jahr 1857 betrug der Vermögensstand der Stiftung 11.690 fl. und bis jetzt wurden alljährlich 500 fl. ausbezahlt.

Auf einem Bergvorsprung nordwestlich der Stadt stand die Burg der Grafen von Calw, von der nur noch eine etwa 40′ lange und theilweise 18′ hohe, an den Bergabhang hingebaute Strebemauer übrig ist, während die in einen Garten umgewandelte Burgstelle durchaus keine Überreste mehr enthält. Herzog Friedrich ließ das damalige Schloß abbrechen, um ein neues an seine Stelle zu setzen[1],


    von Straßburg) legte Andreä im J. 1621 den ersten Grund zu dieser Unternehmung. Vita ab ipso conscripta 100.

  1. Das k. Staatsarchiv bewahrt noch einen Riß, welchen der berühmte Baumeister Heinrich Schikhardt im Jahr 1606 für das zu erbauende Schloß, wozu am 22. März d. J. Herzog Friedrich den Grundstein legte, fertigte. Es sollte ein länglichtes Viereck bilden, die Langseite im Osten (gegen die
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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_151.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)