Seite:OberamtCalw 314.jpg

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Der aus einer rothen Landrace bestehende Rindviehstand ist ziemlich beträchtlich und wird durch 2 Farren, die ein Bürger Namens der Gemeinde hält, nachgezüchtet. Der Handel mit Vieh, namentlich auch mit gemästetem Zugvieh, ist ziemlich beträchtlich.

Eigentliche Schweinezucht besteht nicht, indem die Ferkel auswärts gekauft und theils für den eigenen Bedarf, theils zum Verkauf gemästet werden. Die Zucht der Bienen, der Ziegen und des Geflügels ist von keiner Bedeutung.

Über das Vermögen der Gemeinde- und Stiftungspflege s. Tabelle III. Gegenwärtig erhalten etwa 10 Personen Unterstützung von der Gemeinde.

Im Gemeindewald Oberholz befinden sich 6 wohlerhaltene Grabhügel; in der Nähe zieht die alte Straße von Simmozheim nach Hirschau, unter der Benennung „Herbichgäßle“ vorüber.

Ottenbronn kommt als Ottenbrunnan, in gleichzeitiger Aufzeichnung im Jahr 1075 erstmals vor in dem Bestätigungsbrief K. Heinrichs IV. für das Kloster Hirschau unter den Gütern, welche Graf Adalbert von Calw diesem Kloster neu hinzugestiftet hatte (Wirt. Urk.Buch 1, 279). Indeß wird der Ort schon unter den frühesten Widemsgütern des genannten Klosters aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts aufgeführt (Cod. Hirsaug. 25a).

Die ursprünglich gräflich Calwische Hoheit über denselben war an die Markgrafen von Baden übergegangen, als den 23. Mai 1457 Markgraf Karl von Baden an das Kloster abtrat das Dorf Ottenbronn mit Beden, Steuern, Diensten, Holz, Feld, Wasser, Wonne, Weide und anderer Herrlichkeit, Gerechtigkeit und Zugehör, wie er und seine Vorfahren es bisher inne hatten, wofür er von dem Kloster Eigenschaft, Vogtei, Herrlichkeit, Rechte, Nutzungen und Gefälle in Unterhaugstett, Weiler, Schöllbronn und Hohenwart erhielt (Besold Docum. 568).


Röthenbach,
Gemeinde III. Kl., Dorf, mit 221 Einw. – Pfarrfilial von Zavelstein.


Am Anfange eines mäßig eingefurchten Wiesenthälchens, das sich bald zu einer tiefen Waldschlucht ausbildet und bei Teinach in das Teinachthal einzieht, liegt der 1/4 Stunde lange Ort, dessen Gebäude sich einzeln oder in kleine Gruppen weitläufig zerstreut, herumlagern. Durch das Dorf führt die Vicinalstraße von Teinach nach Ober-Reichenbach, wo sie in die Calw-Wildbader Landstraße eingeht; von ersterer geht eine Vicinalstraße nach dem von Röthenbach

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 314. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_314.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)