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(Kuen Collectio 2b, 71), Ortwin von Waldeck und sein Bruder Konrad 1255 (Schmid Pfalzgr. v. Tüb. Urk. 45). Es sind dieß neben den später auftauchenden Namen Reinhard, Heinrich, Wolfgang, später Tristan, die beliebtesten Taufnamen der Familie geblieben (vgl. auch Schmid Pfalzgr. v. Tüb. 496).

Nach dem Abgang der Hohenstaufen trotzten die Besitzer Waldeck’s dem Landfrieden, wie solchen K. Rudolph verkündigte, wurden deshalb von dem Grafen Albrecht von Hohenberg (dem Schwager K. Rudolphs) als Landfriedensrichter im Jahr 1279 belagert, endlich im November 1284 wurden von K. Rudolph selbst nach fast zweimonatlicher Belagerung die fünf Vesten der Herren von Waldeck erstürmt und zerstört, worauf obiger Graf Albrecht selbst eine neue Burg errichtete (Stälin Wirt. Gesch. 3, 37. 51).

Ein Zweig dieser Herren, in welchem die Namen Diemo und Reinhard erscheinen, war am Ende des 13. und am Anfang des 14. Jahrhunderts auf der Veste Neuenbürg angesessen (Crusius Annal. Suev. 3, 224. Mone Zeitschr. 1, 478. 2, 481. Stälin Wirt. Gesch. 3, 115). Sonst hatten sie Güter und Rechte in Stammheim, Gechingen, Altburg, nach welchem Sitz sich gleichfalls eine Linie der Truchseßen von Waldeck nannte, Dätzingen (O.A. Böblingen) und Nußdorf (O.A. Vaihingen). „Von Heimerdingen“ (O.A. Leonberg) nannte sich Georg Truchseß von Waldeck, am Schlusse des 15. Jahrhunderts Deutschordenscomthur in Winnenden.

Das Waldeckische Wappen waren in rothem Schilde zwei kreuzweis gelegte goldene Rechen mit drei Beutelständen als Helmzierde (Sattler Grafen 1, 146. Krieg von Hochfelden Gr. v. Eberstein 325).

Die am Ende des 13. Jahrhunderts sich sehr ausdehnenden Grafen von Hohenberg erwarben mit Wildberg auch Hoheitsrechte über Waldeck, welches den 2. September 1355 in der gräflich hohenbergischen Theilungsurkunde ausdrücklich aufgeführt wird (Mon. Zoll. 1 nr. 328). Diese hohenbergischen Hoheitsrechte in der Gegend kamen, wie bei Neu-Bulach erwähnt, 1364 an die Rheinpfalz, 1440 an Württemberg, welches schon am 1. August 1344 von Konrad dem Stadelherrn für sich und seine Rechtsnachfolger die Öffnungsrechte in dessen Burg und Veste Waldeck erhalten und 1417 einzelne Güter und Rechte erworben hatte (Steinhofer Wirt. Chron. 2, 653).

Ein Antheil an einer Veste Waldeck war in markgräflich badischen Händen; durch Entscheidung von 1390 wurde die Veste Waldeck, „die vormals von Alter bisher von der Grafschaft zum Neuen Eberstein zu Mannlehen gegangen ist“, dem Markgrafen Bernhard ausdrücklich zugesprochen, und zwar der halbe Theil des Schlosses

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 339. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_339.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)