Seite:OberamtMergentheim0213.jpg

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genügend mit Wald versehen. Dieser nimmt auf dem Gebiete des Muschelkalks und theilweise der Lettenkohle meist guten, bis zu 60% auch für landwirthschaftliche Zwecke tauglichen Boden ein. Die Bestockung bildet vorherrschend die Buche mit der Eiche, und nur in kleinerem Umfang, die Fichte theils rein, theils mit der Forche, Lerche und Weißtanne, oder mit Laubholz gemischt.

Die Bodenverhältnisse sind dem Holzwuchs günstig.

In den Jahren 1855 bis 1869 ist die Ausstockung mehrerer kleiner isolirter Waldstücke auf bedingtem Waldboden gestattet und dem Landwirth übergeben worden, während andererseits minder sterile Flächen mit Kalksteingeröll, welche zu landwirthschaftlichen Zwecken nicht taugten, aufgeforstet worden sind. In letzterer Beziehung könnte wohl noch mehr geschehen.

Über den ganzen Oberamtsbezirk vertheilt bilden die Waldungen keine besonders großen Zusammenhänge. Zu den größeren Komplexen gehören: die Staats-, Gemeinde- und Privat-Waldungen westlich von Mergentheim an der Badischen Grenze, mit etwa 788 ha, auf den Markungen Edelfingen, Mergentheim, Althausen, Lustbronn; die Staats-, Gemeinde- und Privat-Waldungen nordöstlich von Mergentheim gegen die Bayerische Grenze, etwa 630 ha, auf den Markungen Bernsfelden, Harthausen und Nassau; ein Theil der Mergentheimer Stadtwaldungen und der Gemeindewaldungen von Markelsheim in südlicher Richtung von Mergentheim, etwa 490 ha; die Staats-, Gemeinde- und Privat-Waldungen zwischen Wachbach und Dörzbach, etwa 490 ha, auf den Markungen Hachtel, Rengershausen, Dörzbach und Ailringen; die Staats-, Gemeinde- und Privat-Waldungen südwestlich von Stuppach gegen die Badische Grenze, etwa 490 ha, auf den Markungen von Stuppach, Lustbronn und Rengershausen; die Staats-, Gemeinde- und Privat-Waldungen östlich von Creglingen gegen die Bayerische Grenze, etwa 315 ha, auf den Markungen von Frauenthal, Freudenbach, Erdbach und Reinsbronn; die Staats-, Gemeinde- und Privat-Waldungen bei Herbsthausen, etwa 315 ha, auf den Markungen von Apfelbach, Apfelhof, Herbsthausen und Roth.

Von der Gesammtwaldfläche des Bezirks sind annähernd 10.555 ha oder 97% produktiver, und der Rest etwa 3%, nicht ertragsfähiger Boden. Von erster Fläche sind 8650 ha oder 80% mit Laubholz, 1550 ha oder 15% mit Nadelholz, 600 ha oder 5% gemischt mit Laub- und Nadelholz bestockt.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0213.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)