Seite:OberamtMergentheim0261.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Dettwang in Reutsachsen; die Prämonstratenserinnen von Gerlachsheim in Mergentheim; die Cisterzienserinnen von Gnadenthal bei Hall in Igelstrut, Mergentheim und Rengershausen; die Benediktinerinnen zu Heidingsfeld bei Würzburg mit dem ehemaligen Besitz der Klause Neunkirchen (s. u.); Kloster Heilsbronn in Waldmannshofen; Hirschau in Laudenbach, Nassau, Nieder-Rimbach und vielleicht in Bronn; Komburg in Creglingen, Igersheim, Schäftersheim, Stuppach. Stift Möckmühl in Münster; die Benediktinerinnen von Monheim bei Donauwörth in Mergentheim und Stuppach; Kloster Steinach bei Neustadt an der Aisch in Simmringen; Sulz bei Schillingsfürst in Markelsheim; Tückelhausen bei Ochsenfurt in Nassau und Vorbachzimmern; die Deutschordens-Kommenden Rothenburg a. d. Tauber in Archshofen, Reutsachsen, Schwarzenbronn; Virnsberg bei Ansbach in Bernsfelden und Schmerbach. Außer dem bereits abgehandelten Deutschorden waren in Mergentheim ansäßig und auch im Bezirk mit Gütern und Rechten ausgestattet: der Johanniterorden, vielleicht schon 1192 mit Gütern und Gefällen in Althausen, jedenfalls 1207 mit der Kirche in Mergentheim begabt und von da an bis 1554 Mitherr des Orts und Inhaber eines Spitals, übrigens in Mergentheim und Umgegend (Althausen, Bronn, Edelfingen, Löffelstelzen, Markelsheim, Neunkirchen, Stuppach) wegen der Übermacht des Deutschordens nicht stark begütert, und schon 1355, dann wieder 1386 genöthigt, seine Güter, Einkünfte und Rechte in Mergentheim selbst, ausgenommen den Pfarrsitz und seine Wohngebäude, an den Rivalen zu verkaufen, bis den Schulden und dem macht- und einflußlosen Dasein überhaupt der Verkauf des ganzen Eigenthums an die Deutschherren 1554 ein Ende machte; ferner die Cisterzienser von Kloster Schönthal an der Jagst mit einem Probsthof in Mergentheim und ziemlich umfangreichen Besitzungen in Mergentheim, Althausen, Harthausen, Igelstrut, Lillstadt, Neunkirchen, Neuseß, Rengershausen, Simmringen, Stuppach, Assamstadt, Königshofen, Schüpf, Schweigern etc. Ein Frauenkloster in Mergentheim, vielleicht bloße Beguinen-Sammlung, findet sich 1247 erwähnt. Dominikaner zogen daselbst um 1250 ein, waren aber, wie die 1628 von Deutschmeister Stadion dahin gezogenen Kapuziner, nach ihrer Ordensregel besitzlos; die Erwähnung von Templern in einer Urkunde von 1221 weist jedenfalls nicht auf Besitz dieses Ordens in Mergentheim und Umgegend. 1

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0261.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)