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Blüten, die trotz so mancher Mängel noch heute unsere vollste Anerkennung verdienen, ja als Produkte des 16. Jahrhunderts unsere Bewunderung erregen“. (Schäffler im Arch. d. hist. Ver. v. Unterfranken XXII. 1874. H. 1, S. 6). Das sind, neben mehreren leider verloren gegangenen, jene beiden Schriften von unvergänglichem Werth, die ihrem Verfasser den Namen des Vaters der fränkischen Geschichte eingetragen haben: Geschichte der Bischöfe und des Hochstifts Würzburg (letzte Ausgabe Würzburg, Bonitas-Bauer 1848) und Geschichte des Bauernkriegs in Ostfranken (derzeit erscheinend in trefflicher Ausgabe von A. Schäffler und Th. Henner, Würzburg 1876 ff.) Vergl. über den herrlichen Mann, seine freie nationale Gesinnung und originelle kräftige Handhabung der deutschen Sprache etc.: Heffner und Reuß, Lorenz Fries der Geschichtschreiber Ostfrankens. Würzburg 1853; Rockinger in den Abhandlungen der hist. Kl. der Münchner Akad. XI, 3, 147–254; Ruland im Archiv d. hist. Ver. v. Unterfranken XIII, 1. u. 2. S. 300 ff.; Schäffler ebend. XXII, 1, 1 ff.; Wegele in der Allgem. Deutschen Biographie VIII, 83 f.

2. Michael Leyser von Mergentheim, war Küchenmeister und seit 1525 Abt des Benediktinerklosters St. Stephan in Würzburg. Seine tragikomischen Erlebnisse im Bauernkrieg hat Lorenz Fries eigenhändig aufgezeichnet (abgedruckt Arch. d. hist. Ver. v. Unterfr. XII, 2, 277 ff., wo auch die auf den Abt geprägte Medaille abgebildet ist.) Er starb 22. Oktober 1548. Arch. d. H. V. f. U.F. IX, 2, 30 f.

3. Konrad Fuchs, Artium Magister, Kanonikus des Stifts Neumünster in Würzburg, an der Universität Tübingen immatrikulirt 1527. Urk. z. Gesch. d. Un. Tüb. 1877. S. 643.

4. Ein Bildner in Holz und Stein, Henslin Fries von Mergentheim, Schüler des berühmten Tillmann Riemenschneider, wird in einem Würzburger Zunftbuch des 16. Jahrhunderts genannt (Sighart, Gesch. d. bild. Künste in Bayern S. 530.)

5. Ernst Hettenbach, Professor der Medizin in Wittenberg, 1576–1616.

6. Kaspar Gras, geboren in Mergentheim 1590, kam wahrscheinlich mit dem Hoch- und Deutschmeister Erzherzog Maximilian an den Hof in Innsbruck, wo er als Hofbossierer und Gießer, auch noch unter Erzherzog Leopold, thätig war. 1670 wurde er Erzkastner zu Schwaz, wo er am 3. Dezember 1674 starb, mit Hinterlassung eines Vermögens von 963 Gulden, in

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 429. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0429.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)