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1600 bis 1714 ließ Neumünster diese, unter fortwährendem Protest der Gemeinde, unbesetzt und zog die Einkünfte ein; dann ließ es die Frühmesse durch Dominikaner lesen, bis endlich 1790 die Kaplanei gegen die Obliegenheit, einen ständigen Vikar zu halten, der Pfarrstelle einverleibt wurde.

Daß in Igersheim im 13. und vielleicht noch im 14. Jahrhundert sich eine Frauenklause befand, erhellt aus einem Eintrag in dem Anniversarienbuch der Mergentheimer Deutschhauskapelle (W.F. 6, 89) wornach eine „Hedwig Vockin, Meisterin der Klause, welche ehedem in Igersheim gewesen, sich und ihre Güter dem Orden weihte“.

Pfarrer: 1347 Jakob Katzenstein. 1350 Arnold Keller. 1386 Rüdiger Haber. 1445 Petrus Kaiser. 1488 Johs. Gerhard. 1518 Joh. Hahn, 1/2 Jahr. – Lücke – 1578 Sebast. Regner. 1605 Johs. Hittmann. 1608 Paulus Georgi. 1609 Georg v. Bamberg. 1610 Joh. Hosekain. 1611 Kaspar Hohrin, Vikar vom Stift Neumünster. 1615 Kaspar Bartholomäi, Kanonikus vom Stift Neumünster. 1623 Georg Neidecker. 1625 Joh. Fromm. 1636 Valentin Rudolf. 1641 Christof Seiz, Kan. v. Neumünster. 1646 Markus Rauscher. 1654 Joh. Wolfg. Klauber, Vik. v. Neumünster. 1657 Jak. Hellwag. 1663 Josef Bruck. 1670 Georg Seidenklinger. 1675 Joh. Adam Katzenberger. 1682 Joh. Rich. Neuner, Vikar v. Neumünster. 1691 Alex. Kaufmann. 1721 Joh. Georg Eurich. 1723 Joh. Ge. Höpfner. 1743 Joh. Stefan Fritz. 1752 Joh. Urban Wirsching. 1754 Joh. Kramer. 1756 Joh. Mich. Fischer. 1772 Joh. Mart. Neckermann . . . Kasp. Dimpert 1808. Franz X. Bröm 1817. Richard Betz 1827. Joh. Nep. Custor 1843. Joh. Kränzle 1871.

Igersheim ist der Geburtsort des größten katholischen Theologen unseres Jahrhunderts, Johann Adam Möhler. Geboren 6. Mai 1796 als Sohn des Bäckers und Wirths, nachmaligen Schultheißen Möhler, wurde der Knabe schon bei des Vaters Handwerk verwendet, als er anfieng, die lateinische Schule in Mergentheim zu besuchen. 1813 trat er in das Lyzeum zu Ellwangen, 1815 in die dortige katholische Fakultät ein, welche 1817 nach Tübingen verlegt wurde. 1818 kam er in das Priesterseminar in Rottenburg, erhielt 1819 die Priesterweihe, war ein Jahr Vikar in Weilerstadt und Riedlingen, 1821–22 Repetent am Wilhelmsstift, dann, nach einer wissenschaftlichen Reise, 1823–26 Privatdozent, 1826–28 außerordentlicher,

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 587. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0587.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)