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Weizen, der sehr gut gedeiht, 80 Schffl. Roggen, 270–280 Schffl. Gerste.

Vor 15 Jahren war der Repsbau auf der Markung großartig, größere Bauern bauten auf 18–20 Morgen; jetzt wird nur noch wenig gepflanzt.

Der Futterkräuterbau, besonders mit blauem und mit Wiesenklee, ist bedeutend; auch die Kartoffeln gedeihen sehr gut. Der Wiesenbau ist ziemlich ausgedehnt, das Futter mittelmäßig, z. Th. sauer. Die Obstzucht ist nicht bedeutend, aber im Zunehmen, man hat meist Apfel-, Zwetschgen- und Nußbäume.

Aus der Brach- und Stoppelweide und dem Pferch löst die Gemeinde jährlich 1000–1200 M.

Die Rindviehzucht (Simmenthaler, von welchem Schlag ein Farren aufgestellt ist) übertrifft die mancher andern Orte, Viehmastung und Handel mit Vieh, meist nach Bayern, sind beträchtlich; 200 St. Schafe laufen das Jahr über auf der Markung; auch die Schweinezucht (Schweinfurter) ist nicht unbedeutend.

Im „Börzel“ soll ein Schloß gestanden sein, man stößt hier noch auf Mauerreste, früher gieng hier ein feuriger Mann um. – Die „alte Kaiserstraße“, von Frankfurt nach Nürnberg, lief über die Markung.


Simmringen, alt Sumer, Summeringen d. h. Ort eines Sumar (Sommer), scheint Ortsadel gehabt zu haben, (s. 1364, 1395), von welchem es an Kloster Steinach bei Neustadt an der Aisch kam, war dann in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts Hohenlohisch und gieng endlich 1295 durch Kauf an Kloster Schönthal über, bei welchem es bis zur Säkularisirung geblieben ist. Zeitweilig waren daselbst auch begütert oder belehnt: Kloster Schäftersheim (1275, 1437), die v. Rosenberg (1341) und v. Dörzbach-Krautheim (1346). Der Ort, an der Hauptstraße von Mergentheim nach Würzburg gelegen, war eine einträgliche Zoll- und Geleitsstätte; Zoll und Geleit, eine Haupteinnahmequelle der kaiserlichen und königlichen Kammer, waren in Simmringen im 14. Jahrhundert an die Herren v. Hohenlohe verpachtet.

Simmringen war Filial von Gaurettersheim; von 1785 an wurde mittelst eines von Gutthätern gestifteten Kapitals, so oft ein Priester zu haben war, vom 1. Novbr. bis 1. Mai ein Vikar gehalten. 1818 wurde Simmringen nach Bernsfelden

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 736. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0736.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)