Seite:OberamtMergentheim0759.jpg

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Giebelstatt (1362), Kloster Sulz, BA. Rothenburg, (1362) die Hohenlohe (noch 1387), Holzschuher v. Mergentheim (1414), Seldeneck (1420), Weinsberg (1421), Finsterlohe (1447), Sützel v. Mergentheim (1449), Berlichingen (1449), Heyderdorf (1478), Wiesenbronn (1482), Ussigheim (1482), Pfalz (1495 vgl. 1534) als jeweilige Mitbesitzer, Ganerben, auftreten. 1414 machte Deutschorden, vor 1439 Adelsheim die ersten Erwerbungen in Wachbach. Diese beiden sind am Ende des 15. Jahrhunderts die einzigen Ganerben des Orts, zu welchen vorübergehend (s. Reg. 1522–39) noch die Rüd von Bödigheim treten. Deutschorden hatte für seinen Theil und die von Lillstadt, Stuppach, Lustbronn, Hachtel, Dörtel, Roth, Schönbühl und Honsbronn eigenen Schultheiß und Gericht, dessen Mitglieder aus den genannten Orten genommen wurden; die hohe Gerichtsbarkeit gehörte nach dem Neuhaus, die Cent war in Markelsheim. Über die Schicksale des Orts s. die Regesten.

Eine Beguinen-Klause (s. Markelsheim) wird in Wachbach erstmals 1282 erwähnt. Sie hatte Güter und Einkünfte in Wachbach, Aufstetten, Igelstrut, Lillstadt, Hachtel, Althausen, Neunkirchen, Assamstadt, Oesfeld (BA. Ochsenfurt) u. a. O. Als die Unruhen des Städtekriegs im Anfang des 15. Jahrhundert auch diese Anstalt gefährdeten, löste sie sich 1408 auf und übergab ihr Eigenthum dem Deutschorden.

Zu der Pfarrpfründe trat 1343 noch eine Frühmeßpfründe. 1542 wird der erste evangelische Pfarrer Ganser erwähnt. Den katholischen Gottesdienst für die Deutschordischen Unterthanen versah nach der Reformation bis 1809 einer der Mergentheimer Geistlichen oder Seminaristen, unter mancherlei Störung seitens der Evangelischen von Wachbach. 1784 ließ der Deutschmeister ein Oratorium an das Amthaus anbauen. 1809 wurden die Katholiken nach Stuppach, und da die dortige Kirche sich zu klein erwies, 1812 nach Apfelbach eingepfarrt; 1849 aber eine selbständige Pfarrei errichtet, nachdem das Amthaus als Pfarrhaus erworben worden war.

Evangelische Pfarrer: Ganser 1542. Christof Buel um 1550. Tob. Springer c. 1555. Johs. Stüdlin c. 1562–65. (St., Magister in Tübingen 1553, Klosterpräzeptor in Alpirsbach 1556, Pfarrer in Entringen 1557, wurde von Brenz 1562 dem Ritter Johann v. Hardheim zugesandt, und kam dann als Pfarrer nach Wachbach. Als er hier, angeblich von Gift, das ihm schon in Hardheim beigebracht worden sei, sein

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 759. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0759.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)