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1486. Erasmus Truchseß v. B. vertauscht seinen Antheil an Schloß und Veste Waldmannshofen mit dem Bauhof und allen Zugehörungen an Heinrich v. Lichau gegen das Schloß Rothenfels (B.A. Marktheidenfeld). St.A.

1523. Auf demselben Zug des schwäbischen Bundesheers gegen den Raubritter Hans Thomas v. Absberg und Genossen, auf welchem Jörg Truchseß v. Waldburg Schloß Wachbach zerstören ließ, schickte dieser am 22. oder 23. Juni von Uffenheim aus „zween Feindesbrief durch einen Knaben gen Waldmannshofen und Gnötzheim (BA. Kitzingen), beide Kunzen v. Rosenberg zugehörig, und ließ dieselben zwei Häuser sammt ihren zugehörenden Bauern und Nutzungen erfordern; aber in denselben Häusern ist Niemand gefunden worden. Darauf ist erstlich das Schloß Waldmannshofen, welches gar geräumt und ausgeleert gewest, verbrennt und die Bauern in des Bundes Hande zu Pflichten angenommen worden, mit der Auflage, dieweil sich dieselben Bauern hievor wider ihr Zusagen gegen Hrn. Jörg Truchsessen etwas ungebührlich ungehorsam und strafbar gehalten haben, also daß sie Plünderns oder zum wenigsten Brandschatzens werth gewest wären, daß demnach die Bauern zu einer Straf gemeinlich und ein jeder sonderlich ohne Wehre mit einem weißen Stäblein den nächsten Tag zu den Bundesräthen in Haßfurt sich stellen und daselbst weiters Bescheids und der Gnade erwarten sollen. Nach J. Baader W. F. 9, 383.

1528 April 24. Der frühere Pfarrer Friedrich v. Waldmannshofen wird in Würzburg verbrannt. – Friedrich, sonst Ambrosius genannt, ursprünglich Augustinermönch in Schmalkalden und in Würzburg, dann verheirateter Pfarrer in Waldmannshofen, beim Ausbruch des Bauernkriegs Prediger der Aufständischen im Dom zu Würzburg, nach der Niederlage zu Königshofen Pfarrer in Nordheim auf dem Steigerwald, der Wiedertäuferei beschuldigt, ward daselbst auf Befehl des Bischofs v. Würzburg gefangen genommen, prozessirt und verbrannt. Fries Chron. Vgl. Immendörfer im Neuen Deutschen Familienblatt Okt. 1878.

1585. Irrungen zwischen dem Stift St. Burkard zu Würzburg einer- und denen v. Rosenberg andererseits wegen des Zehnten in Waldmannshofen, werden beigelegt. Arch. d. h. V. v. U. Fr. XV, 2, 101.

1603. Georg Sigmund, der letzte Truchseß v. Baldersheim zu Waldmannshofen stirbt ohne Erben. Schönh. Cregl. 144.

1631. Albrecht Christoph v. Rosenberg bittet die Regierung in Ansbach um Schutz und Handhabung des Religionsfriedens gegen Würzburg, welches dem Vernehmen nach in Waldmannshofen einen katholischen Meßpriester mit Gewalt einsetzen wolle. Ebend. 152.

1632. Mit Albrecht Christoph stirbt die Familie Rosenberg aus, und Waldmannshofen fällt als erledigtes Ritter-Mannlehen an Brandenburg-Ansbach. Ebend. 146.

1637. Der kaiserliche Generalfeldmarschall Graf v. Hatzfeld wird von Brandenburg-Ansbach mit dem Rittermannlehen Waldmannshofen belehnt. Ebend. 146.

1637. Vertrag zwischen dem Stift St. Burkard zu Würzburg und dem Grafen v. Hatzfeld über den Zehnten in Waldmannshofen. Arch. d. h. V. v. U. Fr. XV, 2, 101.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 776. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0776.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)