Seite:OberamtNeresheim0002.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ein. Die größte Längenausdehnung des Bezirks beträgt in gerader horizontaler Linie von der südlichsten Oberamtsgrenze (Markung Ballmertshofen) bis zur nördlichsten Oberamtsgrenze (Markung Baldern) 81/2 geometrische Stunden, die größte Breite beläuft sich von der östlichen Landesgrenze (Markung Utzmemmingen) bis zur westlichen Bezirksgrenze (Markung Waldhausen) auf 53/4 Stunden. Der südlichst gelegene Ort ist Ballmertshofen, der nördlichste Kerkingen. Die Oberamtsstadt liegt im Süden des Bezirks, so zwar, daß die Entfernung derselben von der südlichen Oberamtsgrenze nur 11/4, von der südöstlichen Oberamtsgrenze 31/2, von der westlichen 31/4, von der nordwestlichen 41/2 und von der nördlichen 5 Stunden beträgt.


5. Bestandtheile.

Der im Ganzen neuwürttembergische Bezirk, zum größern Theil aus standesherrlichen Besitzungen gebildet, umfaßt doch auch

1. ein paar altwürttembergische Gebietsstücke. Es hatten nämlich theils die aufgehobenen Klöster Anhausen und Herbrechtingen, theils die Herrschaft Heidenheim Güter, besonders Waldungen und Gefälle, sowie auch etliche Unterthanen in Dischingen, Trugenhofen, Auernheim, Kleinkuchen und Ohmenheim, bei Weilermerkingen ein Forsthaus.

2. Im Jahre 1802/03 erwarb Württemberg mit der Propstei Ellwangen das Amt Kochenburg, zu welchem Simisweiler gehörte und ein Theil von Beuren auf dem Herdtfelde.

3. In den Jahren 1805/06 wurde die Deutschordenskommende Kapfenburg in Besitz genommen, deren Gebiet theilweise zum Oberamt Ellwangen gehört (Lauchheim u. s. w.), Kapfenburg selbst zum Amt Neresheim, samt Waldhausen, Arlesberg, Bernlohe, Brastelburg, Geiselwang, Hülen, Hohenlohe, Michelfeld und kleinern Theilen von Beuren, beiden Riffingen und Merkingen, Dossingen u. s. w., wozu noch Gefälle kamen weit umher.

4. Durch den bekannten Staatsvertrag vom 10. Mai 1810 erhielt die Krone Würtbg. von Bayern den Rest des Bezirks abgetreten, welcher aus folgenden Bestandtheilen zusammengesetzt war:

A. Pfalz Neuburg hatte über die südlichsten Theile des Bezirks die Landeshoheit und hohe Gerichtsbarkeit, aber auch Güter und Gefälle des Rentamts Lauingen zu Ballmertshofen, Demmingen, Dischingen, Eglingen, Trugenhofen u. s. w.

B. Im Jahre 1802/03 hatte Bayern erworben:

a) Das Kloster Maria Mödingen bei Wittislingen mit Gütern und Gefällen in Dunstelkingen und Hofen;

b) Das Reichsstift Kaisersheim mit vielen Gütern und Gefällen zu Dirgenheim, Kerkingen, Pflaumloch, Trochtelfingen, Oberdorf, Kirchheim,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0002.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)