Seite:OberamtNeresheim0046.jpg

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greift auf den Höhenzug westlich vom Schloß hinüber und deckt dort theilweise die östlichen Gehänge dieses Höhenzugs; von da verbreitet er sich über die Höhen zwischen dem Schenkenbach und dem Edelbach bis gegen den Eichenbühl, zieht weiter als ein ziemlich schmales Band am nördlichen und östlichen Abhang des Waldes Sigart hin bis nach Oberdorf und greift dann hinüber auf die rechte Seite des Eger-Thales, die untersten Ausläufer des Albabhanges bis unterhalb Trochtelfingen bildend. Vereinzelt und abnorm erscheint der braune Jura β an den schon oben angeführten Stellen, auf dem Buchberg, bei Herdtfeldhausen und bei Altenbürg, ferner gegen den Rand des Rieses hin, wo überhaupt sämtliche Gebirgsschichten auffallend gestört und unterbrochen sind, 1/8 Stunde nördlich von Kirchheim, wo er tiefer als Jura α lagernd gegen das Brühlthal hinabzieht; auch nördlich von Dirgenheim tritt der braune Jura β vereinzelt auf.

Über dem braunen Jura α beginnt der braune Jura β mit einem sandigen schiefrigen Gestein, das allmählig in einen gelben durch Eisenoxydhydrat gefärbten festen, von Eisenflötzen begleiteten Sandstein übergeht; der Sandstein liefert einen gesuchten Bau- und Werkstein, die Eisenflötze aber werden bekanntlich in der Gegend von Aalen, Wasseralfingen etc. schon lange mit Vortheil abgebaut und verhüttet.

Es entwickeln sich nun über dem braunen Jura β die hier sehr zusammengedrängten Schichten des mittleren und oberen braunen Jura (br. Jura γ δ u. ε ζ), die wir wegen ihren unbedeutenden Mächtigkeiten hier zusammenfassen müssen. Sie erreichen ihren nördlichsten Punkt bei dem Schloß Hohen-Baldern, dort den obersten Steilabfall des Schloßberges bildend, greifen hinüber auf die Höhen westlich von Baldern bis vor an den Erbisberg, von diesem herab nach Röttingen, von da bilden sie mit einiger Unterbrechung die nächsten Ausläufer gegen das Schenkenbachthal und ziehen dort unterhalb der Öl-Mühle unter die Thalsohle. Nach längerer Unterbrechung erscheinen die Schichten des mittleren und des oberen braunen Jura ziemlich entwickelt wieder bei der Baiermühle, ziehen sich zunächst (nordwestlich) an Oberdorf vorüber, am Fuß des Karsteins herum und bilden noch ein schmales Band über dem hier ebenfalls zu Tage gehenden Jura β um den Wald Sigart, an dessen westlichem Ende sie sich verlieren. Ferner treten sie auf am nördlichen Fuß des Blasienbergs, ziehen sich ziemlich entwickelt um den Ipf, die erste Terasse über den untersten Ausläufern desselben bildend bis an den östlichen Fuß des Schnittbühls, hier greifen sie hinauf gegen Osterholz, erreichen weiter hin den südlichen Fuß des Blasienbergs, wo sie theilweise den Abhang gegen das Goldbach-Thal bilden, und schweifen hinüber an den Fuß des Heimersbergs, wo sie südlich von

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0046.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)