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Nach den festgesetzten Revierpreisen vom Jahr 1872 belaufen sich die Holzpreise im Forstbezirk Kapfenburg:

Nutzholz:
Eichenholz pr. Festmeter (421/2 Kubikfuß) 10 fl. 16 fl. 40 kr.
Buchenholz 0" Fest"eter (42"00 Kub" 10 fl. 11 fl. 40 kr.
Nadelholz 0" Fest"eter (42"00 Kub" 03 fl. 20 kr 08 fl. 20 kr.
Brennholz:
Eichene Scheiter pr. Raumm. (0,2726 Kl.) 4 fl. 09 fl. 48 kr.
Buchene Sche"ter p" Ra" 4 fl. 36 kr. 05 fl.
Nadelholz- Sche"ter p" Ra" 2 fl. 12 kr. 05 fl. 24 kr.
Im Forstbezirk Heidenheim:
Nutzholz:
Eichenholz pr. Festmeter 10 fl. 16 fl. 40 kr.
Buchenholz 0" Fest" 10 fl.
Nadelholz 0" Fest" 05 fl. 10 fl.
Brennholz:
Eichene Scheiter pr. Raummeter 3 fl. 48 kr. 08 fl. 06 kr.
Buchene Sche"ter " Raum" 4 fl. 48 kr. 05 fl.
Nadelholz- Sche"ter " Raum" 2 fl. 12 kr. 02 fl. 24 kr.

Der Forstbezirk Kapfenburg ist neuestens aufgelöst und es sind die Reviere desselben Dettenroden, Kapfenburg und Michelfeld dem Forste Ellwangen, das Revier Aalen dem Forste Heidenheim zugetheilt worden.

Der Schutz in den Staatswaldungen des Forstes Kapfenburg wurde bis dahin von der militärischen Forstwache geübt, in den Staatswaldungen des Forstes Heidenheim und in den Korporationswaldungen von Waldschützen. Der Holzfrevel und die Waldvergehen überhaupt haben gegen früher bedeutend nachgelassen, so daß in neuester Zeit meist nur geringe Ausschreitungen zur Anzeige und Rüge gekommen sind.

f. Weidewirthschaft. Die Fläche der Weiden und Öden beträgt nach dem Ergebniß der Landesvermessung 82433/8 Morgen, hievon sind Eigenthum des Staats, 474/8 Morgen, der Gutsherrschaften 11286/8 Morgen, der Gemeinden 49414/8 Morgen, der Stiftungen 447/8 Morgen. Eigentliche Weiden besitzen die meisten Orte und zwar oft in bedeutender Ausdehnung, wie z. B. Bopfingen mit 809 Morgen, Kirchheim mit 515 Morgen, und Ohmenheim mit 415 Morgen. Die Weiden sind gut und werden, nebst den Brach- und Stoppelweiden, nur mit Schafen befahren und an Schäfer und Schafhalter verliehen, was vielen Gemeinden eine namhafte jährliche Rente sichert. Das Weidrecht haben die Gemeinden mit Ausnahme der fürstlichen Domänen und von Baldern, wo es die Gemeinde und der Fürst von Oettingen-Wallerstein gemeinschaftlich besitzen, von Ebnat, Großkuchen, Ohmenheim, Röttingen, Schweindorf und Waldhausen, wo es die weidberechtigten Bürger haben. Die Gemeinde Oberdorf hat das Übertriebsrecht auf dem Ipf (s. auch die Ortsbeschreibungen).

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0108.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)