An indirekten Abgaben sind im Jahre 1870/71 erhoben worden:
1) | an Wirthschaftsabgaben: | |||
von Wein und Obstmost | 3677 | fl. | 36 kr. | |
" Branntweinfabrikations-Steuer | – | " |
‒ " | |
Branntweinausschanks-Abgabe | 995 | " |
44 | "|
von Bier (Malzsteuer) | 44.179 | " |
52 | "|
Übergangssteuern: | ||||
von Bier, Malz und Branntwein | 1738 | " |
34 | "|
2) | an Accise: | |||
von Grundveräußerungen | 8971 | " |
20 | "|
" Lotterien, Theatern etc. | 132 | " |
39 | "|
" Markt- und Handelswaren | 98 | " |
10 | "|
3) | an Hundeauflagen, einschließlich des den Ortsarmenkassen gebührenden Antheils | 2900 | " |
43 | "
an Sporteln | 11.566 | " |
21 | "|
Die Steuern aus dem Kapital-, Dienst- und Berufseinkommen betrugen pro 1870/71: | ||||
für den Staat | 12.848 | fl. | ‒ kr. | |
" die Amtskörperschaft und Gemeinden | 1692 | " |
43 | "
Das Herdtfeldt ist nach Zeilers Topografie „ein rauh, hart, bergicht und ungeschlacht Ländlein so wenig Wasser, aber viel Holz hat“. Dieß scheint in ganz alten Zeiten etwas anders gewesen zu sein, sofern die vielen Trockenthäler doch wohl einmal ihre Wasserläufe hatten. Ob das Herdtfeld im bekannteren Mittelalter noch fruchtbarer und stärker bewohnt gewesen ist? wohin die bedeutende Zahl von abgegangenen Orten weisen könnte, deren Namen wenigstens überliefert sind, – das ist eine andere Frage. Es ist möglich, daß sich die auf Höfen zerstreute Bevölkerung nur mehr concentrirt hat in größeren Dorfschaften, schwerlich zum Besten des Feldbaus. Doch mag steigender Wassermangel mitgewirkt haben.
Die Spuren germanischer (vorher wohl auch keltischer) Bevölkerung im Bezirk, die Grabhügel besonders und z. B. auch die Ringwälle auf dem Ipf (Spuren eines alten Heiligthums wahrscheinlich) gehen theilweise in die vorrömische Zeit zurück, Anderes gehört in die nachrömische Periode, vgl. VII., 4.
Zwischen hinein bildete das ganze Oberamt einen Bestandtheil des Römischen Reichs, etwa seit Ausgang des ersten Jahrhunderts nach Christus, und zwar gehörte diese Gegend zur Provinz Rhätien. Schon unter Kaiser Gallienus aber, † 268, wurde Rhätien diesseits
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0132.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)