Seite:OberamtNeresheim0150.jpg

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in dieses O.Amt; die zu Dehlingen, Aufhausen, beiden Rüffingen und Herdtfeldhausen aber gehörten in’s ellwangische Amt Röthlen, späterhin Westhausen (O.A. Wasseralfingen). Diesen Theil ihrer Güter verkaufte die Propstei 1796 an Oettingen-Wallerstein, wohin sie in’s Oberamt gewiesen wurden.

Die Deutsch-Ordens-Kommende Kapfenburg hatte ein Amt und eine Tresoleyverwaltung mit dem Sitze zu Lauchheim.

Für seine unmittelbaren Besitzungen hatte Bayern – der Regierung in Dillingen, später auch der Kriegs- und Domänenkammer in Ansbach untergeordnet – ein Landgericht zu Nördlingen errichtet, welchem besonders Goldburghausen, Pflaumloch und Theile von Utzmemmingen und Trochtelfingen zugewiesen waren; die Einkünfte erhob ein königl. Rentamt zu Nördlingen.

Württemberg bildete aus seiner ersten Erwerbung Kapfenburg ein Unteramt, dem Oberamte Ellwangen zugetheilt, und errichtete in Kapfenburg ein Kameralamt, beides für die Besitzungen und Einkünfte der ehemaligen Deutsch-Ordens-Kommende. Als aber 1810 die Abtretungen Bayerns dazu kamen, wurde ein eigenes Oberamt zu Neresheim gebildet, welchem Oberamte Ellwangen das Unteramt Kapfenburg abtrat, O.A. Aalen die paar ehemals ellwangenschen Weiler auf dem Herdtfeld: Bernlohe, Simmisweiler und Beuren. Beim O.A. Ellwangen war geblieben Lauchheim mit Zubehörden und zugetheilt bekam es Goldburghausen, Pflaumloch und Itzlingen, – doch nur, um diese drei Orte 1812 an’s O.A. Neresheim zu überlassen, welches von seinem ersten Bestand an’s O.A. Ellwangen abtreten mußte: Zöbingen, einen Theil von Zipplingen, Lippach Finkenweiler, Lindorf und die Stockmühle. Das O.A. Neresheim, der Landvogtei am Kocher zugewiesen, kam 1817 zum Jagstkreis. Ein Unteramt bestand anfänglich zu Baldern, wurde aber nach Bopfingen verlegt 1811.

Verschiedene Veränderungen hat das Kameralamt in Kapfenburg erlitten; 1808 erhielt es einige ellwangische Orte zugetheilt (Amt Westhausen) und 1811 verschiedene Einkünfte vom früheren bayerischen Rentamte Nördlingen (Goldburghausen, Pflaumloch etc.). Ein in Neresheim selbst errichtetes Kameralamt wurde schon 1811 vertheilt unter die Ämter Heidenheim, Unterkochen und hauptsächlich Kapfenburg. 1849 wurde das Landkameralamt Ellwangen aufgelöst und das Kameralamt Kapfenburg mit einigen Theilen desselben nochmals erweitert. Die Schultheißerei Jagsthausen wurde zwar 1840 dem K.A. Unterkochen zugewiesen, aber schon 1842 zurückgegeben und Ebnat dazu. Außer dem ganzen O.A. Neresheim umfaßt jetzt das K.A. Kapfenburg einen ansehnlichen Theil des O.A. Ellwangen.

An Wald kamen zu den Kapfenburger Wäldern 1810–11 2847 Morgen von Bayern an Württemberg und es wurde deßwegen

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0150.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)