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Eckard von Em., saß zu Trochtelfingen 1361 ff. und hat verschiedene Güter bei Tr. und Pflaumloch verkauft, so that auch seine Wittwe Anna von Husen mit ihrem Sohne Hans 1387, wobei bürgte Lutz von Emershofen. – Die zweite Hauptlinie entwickelt sich ungefähr folgendermaßen:

Ulrich von Emershofen 1340.
Gerung c. 1354. 66.

Eberhard
Vogt zu Wallerstein c. 1390.
Ludwig 1399. Wilhelm. Eberhard jun. 1399.
1420.
Georg
dessen Geschlecht

Stefan
c. 1420.

Anthoni
1423.

Tochter
h. Ulrich Vetzer.
endete mit Georg
v. Emersh. Truch-
seß des Kais. Max.

Die Mehrzahl der zu Tr. angesessenen Familien und Linien läßt vermuthen, daß verschiedene ritterliche Sitze da gewesen, und in der That spricht die Überlieferung von fünf Schlössern. Noch heute in einem burglichen Zustand steht im Südwesten des Dorfs das sog. Stolch’sche (Wasser-)Schloß. Hinter der Wirthschaft zum Prügel sind Spuren eines Grabens und Burghügels, wahrscheinlich vom sog. Gröll’schen Schlößchen; in der Nähe der St. Margarethen-Kirche, unten im Dorf, gegen Südost, sind Spuren eines Grabens und einer Ringmauer zu sehen, aber schon 1399 ist von dem „Burgstal unterhalb Tr.“ die Rede. Endlich sind auch im sog. Schloßgarten, nordöstlich vom Dorf, Spuren eines Walls bemerklich; andere „Steinhäuser“ mögen spurlos verschwunden sein, wie z. B. die Behausung Hans Langwarters zu Tr., welche er 1373 Oettingen zum offenen Haus machte, identisch wohl mit dem späteren Horkheim’schen Schlößchen. Bei dieser Vielheit von Besitzern und in Tr. selbst residirenden Herren laufen natürlich die Nachrichten von da höchst verwirrend durcheinander und es hat außerordentliche Mühe gekostet, doch einige Ordnung in dieses Choas zu bringen, etwa in folgender Weise:

I. Das Stolch’sche Schloß gehörte wohl dem Gerung und Friedrich von Emershofen und ihnen folgte Kuno von Küllingen, Gemahl einer Kathrine von Emershofen, welcher durch sie wahrscheinlich auch seine Besitzungen in Herdtfeldhausen u. s. bekam, 1387. 97. Damals war die Burg zerstört und öttingisch Lehen. 1396 hatte K. von Küllingen ein Burgstal zu Tr. samt Zubehör verkauft an Georg Fuchs von Zipplingen und (seinen Vetter) Conrad von Ellrichshausen; dieser verkaufte seinen Theil des Dorfs an die Stadt Nördlingen, woher die späteren 25 sog. altnördlingenschen Güter kamen. Die Fuchse stellten die Burg wieder her, denn Jörg von Zipplingen der alte und der junge mußten 1428 ihre „Behausung“ auf’s neue als öttingen’sches Lehen anerkennen und zur Sühne für eine begangene Unthat zum offenen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 421. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0421.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)